Filmkritiken.


Jurassic World 2 - Fallen Kingdom

Haben die Dinos bald ausgebrüllt?

Jurassic World 2
Haben die Dinos bald ausgebrüllt?

Inhalt:

Vier Jahre nachdem der Dinosaurier Park "Jurassic World" durch das Entkommen der Tiere der Wildnis überlassen wurde, wird nun durch die ehemalige Parkchefin Claire sowie den Velociraptor-Domteur Owen (Chris Pratt, "Star Lord" aus den "Guardians of the Galaxy"-Filmen) eine Rettungsmission gestartet, die Dinosaurier von der Insel zu bringen und zu retten. Denn ein Vulcan droht auszubrechen und das Schicksal der Tiere zu besiegeln. 

Wenn das mal gut geht...

 

Kritik:

Im Jahre 1993 ging erstmals das Spektakel "Jurassic Park" über die Bühne. Mit noch nie dagewesenen Tricks und Spezialeffekts in Kombination mit modernster Animatronik wurden die Dinosaurier auf geniale und faszinierende Art und Weise auf die große Leinwand gezaubert. Viele Jahre und vier Fortsetzungen später scheint jedoch der Charme und die Faszination wie weggeblasen. Wie ein altes Haus, dessen Fassade langsam bröckelt, bröckelt auch hier immer mehr das einst so tolle Antlitz. Kommerz und Konsumgeilheit, die seinesgleichen sucht, haben das, was einst den Kern dieser Filme ausmachte, endgültig zerstört. Höher, weiter und schneller weicht mit dem Gegenteil weniger, kürzer und langsam.

 

Diese Drei Eigenschaften werden kurz erklärt:

Weniger: Der Zuschauer ist nach dem zweiten Aufguss dieser Reihe, die im Prinzip ein selbstreferenzielles Remake ihrer selbst ist, weniger emotional am Gesamten interessiert, nach dem Motto: Schon wieder ein Park mit Tieren? Nachdem das damals schief ging? Nein! Der Überraschungseffekt wurde damals schon genommen und man macht eine Pointe niemals zweimals. Daher weniger emotionale Identifikation mit der Situation oder den Personen. 

Kürzer: Der Spannungsaufbau. Steven Spielberg als Künstler, Ikone und Meisterregisseur drehte Jurassic Park und Jurassic Park: Lost World (Teil 2) in Personalunion und das merkt man den Filmen an. Selten sieht man einen Künstler, der den Spannungsaufbau einer Szene über beinahe eine Viertelstunde, machmal mehr halten kann. Man erinnert nur an die Szene, in der der T-Rex ausbricht. Gefühlstechnisch war man selbst in der Nacht dabei, als der T-Rex ausbrach und hat sich mit den anderen Schauspielern mitgefürchtet. Spannung durch Atmosphäre und Suspense. In dem jüngsten Beispiel baut man auch eine Spannung auf, ist damit aber nach höchstens fünf Minuten schon wieder mit dieser Einstellung durch und widmet sich der nächsten. Es scheint, als würde man sich auch dem Zeitgeist der Bevölkerung anpassen: Halte dich nicht zu lange mit etwas auf, schnell muss es gehen- auf zum nächsten Projekt! Allerdings geht dadurch vieles vom alten Stil, der Kunst des Actionhorrors verloren. Die Spannungsmomente sind daher um vieles kürzer aufgebaut und noch schneller als früher wird zur nächsten Szene umgeschaltet. 

Langsam: Langsam aber stetig beginnt sich ein Abnützungseffekt breit zu machen oder um es wirtschaftlich auszudrücken, der Markt für Dinosaurierfilme, in denen Dinosaurier ausbrechen und dann ans Festland gebracht werden ist gesättigt.

 

Schauspielerisch betrachtet ist Chris Pratt als "Owen Grady" eine wirkliche Bereicherung für den Film. Zum Machtgehabe im ersten Film kommt nun eine komödischere Variante seiner Darbietung im Stil seiner "Star Lord"-Rolle, die sich ungemein positiv auf den Film auswirkt, da man ohne viele Abnützungserscheinungen der Reihe spürt, die man mit viel Ironie und Humor gut kurieren kann. Bryce Dallas Howard hingegen als ehemalige Parkchefin Claire bleibt eindimensional und distanziert. Als Zuschauer fragt man sich immer wieder, wer ist sie wirklich und wie tickt sie? Ein netter Zugang ist zudem Jeff Goldblum als Ian Malcolm, der seine einstige Rolle wiederbeleben darf. Andere Darsteller, sind bis auf James Cromwell (Schweinchen Babe) äußerst belanglos und bleiben uninteressant. 

 

Action und Technik des Film ist in diesem Grad womöglich etwas zu viel, da es wirkt, als möchte man die Drehbuchschwächen mit viel Action verbergen. Besonders gut ist der erste Teil des Film, jedoch ebenso schlecht leider dafür der zweite Teil. Was CGI-angeht, wurde auch hier eindeutig zu viel eingesetzt, was der Authentizität des Films nicht unbedingt gut tut. Auch wenn man im Vorfeld betonte mehr Animatronik einzusetzen, so wirken die Tiere sehr unglaubwürdig, hier sind nach wie vor Teil 1 und 3 einfach am Besten. 

 

Musikalisch untermauert bleibt "Jurassic World 2" bemerkenswert unauffällig. Man bedient sich kaum des typischen "Jurassic Park"-Scores, ab und an erinnert ein Trommelgeplänkel an "Jurassic Park: Lost world", verblasst aber auch dann nach kurzer Zeit und bleibt wenig in Erinnerung.

 

Storytechnisch bahnen sich die gleichen Fehler an, die auch dem neuen Star Wars-Universum angelastet werden: man bedient sich viel zu sehr der Handlung der damaligen Filme, wirken größtenteils wie schlechtere Remakes, denen das gehaltvolle Skript der Originale fehlt. Durch nur noch mehr Action (die zu unecht wird), wird versucht, dies zu verschleiern, keine gute Idee. 

Der zweite Teil ***Achtung Spoiler*** des Films spielt fast nur in dem Anwesen eines Gründerkollegen von John Hammond, dies ist nicht zur inszenatorisch äußerst einseitig, auch stellen sich immer wieder Logikfehler ein oder man beginnt viele zu hinterfragen. 

 

Fazit: Über weite Strecken kann Jurassic World 2 - Fallen Kingdom nicht überzeugen. Starke Drehbuchschwächen werden mit vielen Actionszenen überdeckt, die jedoch nur kurz für Spannung sorgen, dann geht es meist schon zur meist bedeutungsloseren neuen Szene. Mit jeder Fortsetzung schleicht sich zunehmend das Gefühl ein, dass die Magie des Ganzen verloren gegangen ist. 

Wertung: 6/10


Avengers: Infinity War

Inhalt: 

Es gibt sechs Infinity - Steine, die seinem Besitzer unbändige Macht geben, über Zeit, über Kraft, über die Seelen der Menschen und viele mehr. In den falschen Händen daher von unglaublicher Gefahr. Thanos, der Strippenzieher des Bösen plant alle diese Steine zu sammeln, um dann die Welt "auszugleichen", wie er es nennt. Gemeint is jedoch Genozid, Milliarden von Menschen müssen nach ihm sterben, um am Schluss wieder ein Gleichgewicht herzustellen, die Hälfte der Weltbevölkerung also. Captain America (in neuem Gewand und mit Bart!), Iron Man, Thor, Hulk und noch viele mehr versuchen in dem nun dritten Ensemble-Film, Thanos aufzuhalten, um die Menschheit vor Ihrem Schicksal zu retten. Kein leichtes Unterfangen, haben sie es hier mit Ihrem schwersten Gegner seit Menschen Gedenken zu tun...

 

Kritik:

Seit mittlerweile zehn Jahren startete Marvel, Filmproduktionen selbst in die Hand zu nehmen und begann mit Iron Man 2008 den Start einer unglaublichen Erfolgsstory. Mit unglaublicher Präzision wurde Film um Film ein riesiges Universum etabliert, welches Ihre eigenen Logiken, Umwelten, Regeln sowie Charaktere hat. Mit viel Witz, Charm der Charakter, Action und dem Herz am rechten Fleck wurden sympathische Figuren kreiert, die dem Zielpublikum schnell vertraut wurde. Eine Herkulesaufgabe hingegen für konkurrierende Unternehmen (Die Marke DC, mit den Figuren Superman, Batman usw), die bis heute erfolglos und verzweifelt versuchen, das Erfolgsrezept zu kopieren. 

 

Der erste Ensemble-Film, "Marvels: The Avengers" stellte erstmals einen Box-Office Record auf, den es in diesem Genre der Comic-Verfilmungen so noch nie gab und legte ein paar Jahre später mit "Age of Ultron" sogar noch eine Schippe nach. Wenn dann sogar Alltime-Legenden wie James Cameron (Titanic, Avatar) auf ein baldiges Ende der Superhelden-Filme hofft, kann dies als das wohl größte Kompliment bezeichnet werden. Denn der Markt im Filmbusiness hat sich drastisch geändert, es sind nicht mehr die Katastrophenfilme, Dramen oder gloriosen Science-Fiction-Filme wie Terminator, die die Massen ins Kino ziehen (Terminator 3 bis 5 werden von James Cameron als nie passiert deklariert), sondern schlicht und einfach gute Comic-Streifen.

Sie vereinen das, was sich viele Menschen wünschen und doch nicht haben: Helden, zu denen man hochblickt, Humor, Action und vieles mehr. Wir haben die Möglichkeit in fremde Welten zu tauchen, die jedoch irgendwie in uns Menschen selbst verankert sind und gar nicht allzu fremd wirken: Ein Milliardär, der sich einen Superanzug bastelt, klingt doch gut? Ein großer, grüner, der bei Agressionen nicht zu halten wird? Kennen wir. 

Da das Erfolgsrezept bekannt ist und das Produkt nach wie vor nachgefragt wird, wird die Comic-Welt nun ziemlich finanziell ausgeschlachtet. Mit jedem zusätzlichen Streifen wird ein neuer Held eingeführt, um später auch dessen Welt zu erkunden. Eine neue Trilogie ist sich somit schnell gesichert und auch die Einnahmen. Derzeit ist jedoch noch kein Abwärtstrend erkennbar.

 

Kommen wir zur Kritik von Infinity War selbst. 

Mit sehr viel Einfallsreichtum und gezielt geplanten Story-Scripts über Jahre hinweg wurden bereits Grundsteine für die Handlung von Infinity War gelegt. So geht es bei Infinity- War um den Krieg um die sechs Infinity-Steine, die seinem Träger unglaubliche Mächte verschaffen, Mächte so stark und bedrohlich, dass sie ganze Zivilisationen zerstören können. Die Avengers befinden sich seit dem letzten Film "Captain America 3- Civil War" selbst nicht in der idealsten Position: das Team wurde gespalten, in ein Team, welches sich der Regierung unterwirft und eines welches sich ihr entgegenstellt. Letzteres stützt Captain America und ersteres Iron Man, die klarerweise dadurch nicht mehr die allzu besten Freunde sind. Die restlichen Avengers sind in der Galaxie verstreut, Thor muss sich seit seinem letzten Abenteuer (sein Planet wurde zerstört) wieder besinnen, Hulk wurde von Thor von einem fremden Planeten gerettet und noch viele mehr sind mehr für sich alleingestellt, als geeint. Gute Chancen also für eine echt Bedrohung wie Thanos, der nun seine Zeit gekommen sieht. 

Inhaltlich sieht man, wieviel Können und Kompetenz die Marvel-Chefs hier beweisen, da sie so viele Einzelfilme koordinieren können und doch niemals das Ganze aus den Augen verlieren. 

Actiontechnisch wurde bei Infinity War wirklich absolut alles zerstört, zerschlagen, gesprengt, was materialtechnisch geht. Eine solche Materialschlacht hat man in keinem der vorigen Filme noch gesehen. Mit einem Budget von 300- 400 Millionen Dollar wurde das höchste Budget, welches jemals für einen Film locker gemacht wurde, verbraten. Es hat sich gelohnt, wie man sieht.

Was den Score des Films betrifft, so variiert dieser je nachdem, in welcher Gruppe der Avengers man sich gerade befindet. Die Guardians of the Galaxy haben Ihre berühmten Oldies aus den 70-er bzw. 80er Jahren, Wakanda rund um Black Panther glänzt hingegen mit afrikanischen Melodien. 

Was die Schauspieler-Riege betrifft, so liest sich die Darstellerliste, wie die Besucherliste bei den Oscars. Jeder gibt das absolut Beste und das kennt man auch dem Film an. 

Was die Chemie der Darsteller untereinander betrifft, so gibt es mehrere Momente, in denen sich sehr stark ähnelnde Charaktere treffen, wie beispielsweise Dr. Strange und Iron Man, die ihreszeichen beide sehr egozentrische Personen sind. Viele Lacher sind vorprogrammiert. Außerdem trifft Quill - Mr. Starlord zum ersten Mal auf Thor, und sieht sich selbst, oder besser, wie er selbst gerne wäre. Infinity War hat, wie man fesstellen muss, trotz seines ernsten Tones viele lustige Momente, die den Film zu einem großartigen Ganzen machen. Ernüchternd bleibt nur der Schluss, wenn man feststellt, dass der nächste Avengers-Film, der den Infinity-War Handlungsstrang weiter fortführt, erst nächstes Jahr ist. 

 

Punkt 9/10

 

 


Tomb Raider

Kann dieser Neustart ohne Jolies Verkörperung mithalten?

Tomb Raider
Alicia Vikander ist Lara Croft in "Tomb Raider"

Wer Angelina Jolie zum ersten Mal in einem Tomb Raider - Film gesehen hat, bringt die Ikone unwiderruflich mit ihr in Verbindung. Nun deutet sich die Staffelübergabe an eine jüngere und vor allem neue Generation an: Alicia Vikander muss dem Jump n' Run-Spiel neues Leben einhauchen. Ob ihr das gelingt oder nicht, sagt euch gleich die unten folgende Kritik.

 

Inhalt: Wie bereits bei den Kinotipps angeführt, ist die Geschichte diesmal etwas anders, im Großen und Ganzen bleibt man aber dem Abenteuer-Genre treu und entdeckt die Welt durch Lara Crofts Augen. Nachdem Lara Crofts Vater vor ca. 7 Jahren verschwunden ist, hat man ihn für Tod erklärt. Lara weigert sich jedoch nach wie vor, dies zu glauben und begibt sich an einen fernen Ort, um ihn dort hoffentlich zu finden...

 

Was einst für Angelina Jolie das Sprungbrett in die A-Liga der Hollywood-Stars ist, ist nun Tomb Raider für Alicia Vikander. Diese gefiel bereits zuvor in Streifen, wie beispielsweise im fünften Teil von Bourne 5 als neue ermittelnde CIA-Agentin, als Beiwerk im hoch prämierten "Danish Girl" und vielen weiteren. Mit diesem Film hat sie sich nun endgültig in Hollywood etabliert.

 

Schauspielerisch liefert Alicia Vikander beinahe zwei Stunden eine sehr glaubhafte und ernste Darstellung einer vom Leben enttäuschten und abgehärteten Extremsportlerin, denn so durchtrainiert hat man selbst Jolie damals nicht gesehen, die mehr mit optimierten Lippen und Brüsten punkten wollte. Alicia spielt diese Rolle bei weitem glaubhafter und viel naher am Zuschauer, wobei es einem leicht fällt, sich mit ihr zu identifizieren. Obwohl sie ein Milliardenschweres Erbe antreten könnte, sie bleibt nahe an der unteren Schicht und versucht sich mit Gelegenheitsjobs durchzubringen. Lara Crofts Vater hingegen ist eine völlige Fehlbesetzung. Selten wurde ein Schauspieler so falsch besetzt. Als Onkel und vielleicht etwas verrückter, älterer Freund ja. Aber nicht als Vater. Auch kamen nie wirklich väterliche Gefühle rüber, das ganze wirkte zu stark gekünstelt und aufgesetzt. Die Bösewichter auf der anderen Seite waren ohne bleibenden Eindruck zwar nach wie vor böse, aber nicht charakterlich besonders auffällig. 

 

Der Score, sollte der Film einen gehabt haben, er war nicht besonders auffällig, passte aber zum Film. Die Action selbst war gut, hätte aber noch ein paar Schippen oben drauf vertragen können. Hier überwiegt wiederum der Streifen mit Jolie mehr, hier kam auch mehr CGI und vor allem mehr spektakuläre Einsätze zum Einsatz, als hier mit Alicia Vicander. Möglicherweise verfolgte der Regisseur auch den Hintergrund, mehr Realismus in die Serie einbauen zu wollen, wenn dem so sein sollte, ist dies zwar aufgegangen, aber zu Lasten eines weitaus niedrigeren Actionscores.

 

Fazit: Tom Raider macht mit Alicia Vikander als Lara Croft vieles richtig, aber auch vieles falsch. Die Schauspielerische Leistung ist stark zu begrüßen, der Gesamtfilm scheitert aber an den andern falsch ausgewählten Schaupiern und einem zu niedrigen Budget für Actionfilmen. 

Am Anfang hat der Film etwas Mühe, in Fahrt zu kommen, da zuerst die Personen und ihr Umfeld vorgestellt werden müssen. Als dann mit dem Verschwinden Ihres Vaters und seinem Testament ein paar Hinweise zu seinem möglichen Versteck auftauchen, nimmt der Film rasant an Tempo auf. Dennoch kann die Suche und Quest zu einem mythischen Ort, der eine japanische Königin beheimaten soll, nicht darüber hinwegtäuschen, dass man hier eine verjüngte aber auch billigere Version des ursprünglichen Tomb Raider - Films zu sehen bekommt. 


Criminal Squad - Butler so stark wie nie zu vor

Criminal Squad
Wieder stark im Geschäft: Gerard Butler in "Criminal Squad" (Bild: Concorde)

Vorab Info:

Gerard Butler ist einer von jenen Schauspielern, die zu großem fähig sind, wenn alle Umstände passen. Siehe das visuelle Historienspektakel "300", in der er erstmals so richtig in die Liga der A-Kategorie von Hollywoods besten Schauspielern kam. 
Aber auch für das eher romantischere und komödienorientierte Genre hat Butler ein Händchen, zumal "P.S. Ich liebe dich" sowie "Die nackte Wahrheit" in bei einem immer breiteren Publikum bekannt machten. Nun, nach einem gefühlten Karrierestillstand von ein paar Jahren ist Butler wieder vollends zurückgekehrt.

 

Inhalt:

In dem Thriller "Criminal Squad" spielt Butler einen korrupten Sheriff, der eine eigene Spezialeinheit anführt, die eher etwas am Rande des Gesetzes operiert. 
Nun beginnt jedoch eine neue Herausforderung: eine Bande klaut einen Geldtransporter und erschießt dabei einen Polizisten. Noch weitaus heikler wird das Ganze, als die Bande beschließt, die Federal Reserve von L.A. um einige Millionen zu erleichtern. Ein Plan, der ohnehin nicht leicht wird, noch weniger leicht dank Nick, der seine Spezialeinheit bereits auf die Fährte angesetzt hat.

 

Kritik:

Wenn es eine Definition von einem Actionfilm gibt, dann erfüllt es dieser sehr gut. Criminal Squad ist eine gekonnte Mischung aus guten "Heast Movies" sowie guten Kamera-Einstellungen á la Bourne-Reihe, um den Zuschauer in die Straßenschlachten so zu integrieren, dass er glaubt, bald selbt einer der Schützen bzw. der Gejagten zu sein. 

 

Hinzukommt, dass die Schauspieler-Riege erstaunlich gute Performance bringt. Jeder spielt, als wäre es seine letzte Rolle, die er je spielen würde. Allen voran gefällt Butler, der einen korrupten, betrunkenen, brutalen und ziemlich heruntergekommen Sherrif spielt, aber dennoch es schafft, Sympathie zu wecken und nicht mit den ursächlich Kriminellen mitzufühlen. Die Action ist dabei wirklich satt. Die Schusswechsel könnten nicht echter und die Kugeln nicht härter treffen als hier.

Besonderes Highlight sind die Wendungen, mit denen immer wieder konfrontiert wird. Besonders zum Schluss, als man glaubt, in etwa zu wissen, woran man ist, wird man nochmal eines besseren belehrt. Nicht zu Action fürs Auge, auch gute Handlungsstränge fürs Köpfchen. Was will das Actionherz mehr?

 

Was die Musik oder besser gesagt den Score des Films betrifft, so ist dieser bemerkenswert unauffällig während des ganzen Films, dreht aber an den richtigen Stellen, wenn es ans Eingemachte geht, sowas von auf, dass man Gänsehaut hat. Perfekt komponiert, mehr ist nicht hinzuzufügen. 

 

Fazit: 9/10 Punkten. Ein Punkt Abzug, da 50-Cent als Komplize in der Bande eine unwürdige Fehlbesetzung ist, der in jeder Minute wirkt, als hätte er sich auf das falsche Set verirrt.

Vie Spaß im Kino.

Blade Runner 2049 - Ist es wirklich jetzt schon ein "Meisterwerk"?

Blade Runner 2049
Ryan Gossling jagt als neuer Blade Runner Replikanten

Bereits im Vorfeld des Films, noch bevor die ersten "normalen" Kinogänger den Film sehen konnte, hieß es, ein "Meisterwerk". Wir möchten uns näher ansehen, ob denn diese Ehre wirklich zutrifft.

Mit dem ursprünglichen Film "Blade Runner" revolutionierte Ridley Scott damals das Kino. Nie zuvor gab es einen Sci-Fi-Film der durch seine eindringliche und manchmal etwas schockierende Inszenierung der postapokalyptischen Welt, in der künstliche Intelligenz und menschliche einander in Konkurrenz gegenüberstehen. Blade Runners sind daraufhin darauf angesetzt, die Replikanten zu jagen und in den Ruhestand zu schicken. Das Erstlingswerk endete damit, dass der Jäger Deckard, verkörpert von niemand geringerem als Hollywood-Ikone Harrison Ford, sich in eine hübsche Replikantin verliebt und alle anderen beseitigt.

Nun finden wir uns ein paar Jahrzehnte später erneut in dieser Art von Zukunftsvision, die so einnehmend ist, dass es einen wie einen Sog hier hinein zaubert. Eine Kunst, die nur von wenigen Filmarbeiten ausgeht, die einen Zuseher wirklich vollständig in eine neue Welt hineinzieht. 
In Blade Runner 2049 haben wir es erneut mit einer Erde zu tun, die nur mehr einen Restposten darstellt für alles Ungeziefer der Erde oder jene, die zu schwach sind, sich in die viel fortschrittlicheren Kolonien zu begeben. Diesmal begleiten wir den Blade Runner Joe, selbst ein Replikant der neuesten Generation, fast gänzlich als Mensch durchgängig und auffällig. 
Die einst übermächte Tyrell-Cooperation ist durch einen neuen Eigentümer noch stärker als je zuvor und plant eine Übernahme der Macht des Planeten. Als jedoch die Spur eines früheren Replikanten zu einem Neugeborenen führen, werden auf einmal viele Fragen gestellt, Fragen über den Sinn von Mensch sein, Moralvorstellungen von Seele und die großen Fragen des Lebens.

Rein die Handlung betreffend bietet Blade Runner durch seinen Fokus der Geschichte durch einen Replikanten neues Potenzial, das man so noch nie gesehen hat. Joe, der neue Blade Runner, hält viel mehr in Konfrontationen aus, durchbricht Wände ohne Mühen und ist auf der Suche nach dem großen Liebesglück mit einem Hologramm. Man sieht, es ergeben sich viele spannende neue Horizonte, die auch viele logische Überlegungen vom Zaun brechen: Haben auch Maschinen eine Seele, das Recht auf Glück und Liebe? Haben Sie eine Seele, wenn Sie Erinnerungen erhalten? 
Die Herangehensweise an viele spannende Themen ist genial, auch werden durch Harrison Ford ein paar neue Themen reingebracht, die vieles in Frage stellen. Achtung Spoiler, Dürfen auch Replikanten Kinder bekommen? Sind diese dann als Menschen zu betrachten oder sind es wieder Maschinen? 

Rein optisch fügt sich der neue Film, was die stimmungsvolle Atmosphäre des ersten Teils betrifft, nahtlos in den früheren ein. Eine postapolaypktische, sehr industrielastige Großstadt, voller Müllanlagen, Nebelschwaden und endlosen gleichsam aussehenden Betonblöcken, die den Menschen Schutz bieten.

 

Actionreich ist der Film nicht ganz. Allerdings ist dies ein Qualitätskriterium, dass sehr viele gute Filme ausmacht, da Action niemals zum Selbstzweck verwendet werden sollte, sondern nur wenn es sich anbietet. Wird jedoch die Action im Film ausgepackt, dann so, dass es nur so kracht. 

Musikalisch geht man mit Hans Zimmer eine sehr sichere Nummer ein, der die exakt gleichen Töne des Erstlingswerks heranzieht und geringfügig neu mischt, um auch hier wieder gut anzuschließen.

Was die darstellerische Performance betrifft, so ist mit Ryan Gosling ein relativ guter Schauspieler gefunden wurden. Mit geringfügigem Mienenspiel, passend zum Replikanten-Status, ist seine Leistung genau im Rahmen und schafft es mühelos, den Film nahezu alleine zu tragen. Sobald allerdings Harrison Ford die Bühne betrifft, zieht - auch bedingt durch sein Thema - alle Aufmerksamkeiten auf sich. 

In Summe wurde bei diesem Film eigentlich alles richtig gemacht. Egal ob es den Score, die Action, die Handlung oder die Schauspieler betrifft. Ob es ein Meisterwerk bereits jetzt ist, diese Frage möchte man mit Demut und Respekt an die nächsten Filmjahre bringen, die zeigen werden, ob noch besseres kommt, oder wir bereits hier einen Zenit erreicht haben. Uns hat der Film fürs erste sehr gefallen, für ein Meisterwerk muss jedoch noch mehr Kreativität her, vielleicht auch mehr Mut, sich vom ursprünglichen Film loszulösen. 8 von 10 Punkten

 


"Spiderman Homecoming"

Ist Spiderman wirklich "zu Hause" angekommen oder ist er weiter davon entfernt als jemals zuvor?

Spiderman Homecoming
Tom Holland will als Peter Parker die Spitze Hollywoods erklimmen

Inhaltlich:
"Spiderman-Homecoming" ist die direkte inhaltliche und chronologische Fortführung von "First Avenger: Civil War", indem Spiderman zum ersten Mal im Marvel-Universum auftauchte. 

In "Spiderman Homecoming" sieht man so gut wie nie zuvor, wie sich Peter Parker (verkörpert durch Tom Holland) in seinem sozialen Umfeld und als Spinnenheld versucht. Er bewältigt Tests sowie das Ausdrucken erster Pickel und bekämpft zugleich die Panzerknacker von New York . Unterstützung bekommt er  durch niemand geringen als Tony Stark (Robert Downey Jr.), einen der prominentesten Avenger. Dieser will ihn fördern, hängt ihn gleichzeitig aber auch an die kurze Leine, was Peter tierisch nervt, den in ihm streckt Großes: Er will es allen so richtig zeigen, was für ein großer Superheld er sein kann. Das New York nicht gerade das ruhigste Pflaster ist, muss Peter bald am eigenen Leib schmerzhaft erfahren, denn auch andere versuchen ihren Platz in der Großstadt zu behaupten. Und so kommt es, wie es kommen muss und Spiderman zieht in sein erstes, großes Abenteuer...

 

Kritik:

Fans der bisherigen Comic-Verfilmungen von Sam Raimi, die Spiderman mit dem damals schon für die Verkörperung eines Teenagers recht alten Tobey MaGuire mochten, werden es nicht gerade einfach haben. Zu viele Reboots sind in relativ viel zu kurzen Abständen vom Band gelassen worden. Schon bei Andrew Garfields Neuverfilmung der kompletten Origin-Story stieß damals vielen sauer auf, dass dies viel zu verfrüht und unnötig war, da man mit Tobey MaGuire Spiderman einen sehr tiefgründigen Helden mit einer emotionalen und vielschichtigeren Facette hatte, der noch dazu eine sehr gute Action bietete. 

Der erneute Aufguss mit Andrew Garfield bot lediglich durch coole Zeitlupen-Action-Stunts eine zusätzliche Komponente, rechtfertigte jedoch nicht eine komplette Wiederaufrollung der gesamten Story. 

 

Gut, aber geben wir dem Film abseits dem vorhandenen Material eine Chance. Versuchen wir also den Film für sich allein zu betrachten. Ohne die anderen Teile mit zu vergleichen, funktioniert der Film relativ gut. Spiderman ist nun wieder ein kleiner Schuljunge, der mit seinem besten Freund Lego-Todessterne baut, wenn er nicht gerade die Welt rettet. So und nicht anders wird auch die Welt von Peter Parker in den Comics präsentiert. Man könnte also durchaus behaupten, so nahe am Comic war man bisher noch nie, zumal man einen Schauspieler engagierte, dem man zum ersten Mal die Rolle als Schüler auch alterstechnisch wirklich abnimmt. Humorvoll und voller Unsicherheiten, so in etwa könnte man die Stimmunglage von Peter aber auch des gesamten Films beschreiben. Es sind während der gesamten Laufzeit keine wirklich nennenswerten Höhepunkte zu verzeichnen. Gegen Ende merkt man vielleicht, dass der Ernst der Lage etwas mehr als vorher ist, aber wirkliche Bedrohungen sieht man eigentlich niemals. Aus diesem Grunde kam nach dem Ende der Credits zum ersten Mal das Gefühl hoch, einen Nachmittagsfilm gesehen zu haben, den man beim Durchzappen des Programms erwischt hat. Manchmal mehr ambitioniert, manchmal weniger drösselt der Film vor sich hin, ohne dabei wirklich jemals zu demonstrieren, dass ein wirklich kritischer oder Bedrohlicher Zeitpunkt im Film erreicht wurde.

Was die Action betrifft, fiel diesmal jedoch stark auf, dass der Härtergrad auf "ultrasoft" eingestellt wurde. Tom Holland wurde in keiner Szene jemals wirklich ernsthaft in eine unkomfortable Rolle gebracht. Somit fragt man sich am Ende schon ein bisschen ... war das jetzt wirklich ein Spiderman-Film? Der Vergleich mit den anderen Filmen lässt sich leider auch vor allem auf Grund der Bezeichnung des Films nicht vermeiden. Schließlich heißt er "Spiderman - Homecoming" und nicht "Marvel's Spiderman Homecoming". Hier muss der Vollständigkeit halber kurz erwähnt werden, dass grundsätzlich die Rechte für Spiderman bei Sony Pictures liegen und Marvel sich Spiderman in Koooperation mit Sony nur "ausgeborgt" hat. 

 

Um nochmal auf den Vergleich mit den alten bzw. anderen Spiderman - Filmen  zu kommen: Tobey MaGuire hat mit seiner Trilogie eine sehr starke Basis gelegt, an der sich erst mal andere messen müssen. Spiderman ist einer der wenigen Helden, die bewusst gutes tun wollen und nicht als Antiheld zufällig jemanden retten. Die ausgewogene Mischung aus Charme, Witz, Action, Darstellerharmonie, einer gelungenen Story machte damals die Kunst aus. Alles das vermisst man zusehends in den Marvel-Filmen. Action allein reicht einfach doch nicht mehr aus, da kann Tom Holland noch so sympathisch sein, aber es kommt doch noch zu wenig von Spiderman, wie wir ihn kennen, rüber.

 

Ein Punkt, der durch die Fusion von Marvel mit Sony besonders schwer wiegt, ist jener, dass alle Leistungen von Spiderman von Vorfilmen durch diesen Film einen negativen Beigeschmack bekommen. Hier ist Spiderman ein kleiner Schuljunge der Anerkennung beim großen Tony Stark sucht und gerne in die Liga der großen Avengers aufsteigen möchte. Spiderman hat dies nicht im Ansatz nötig, das vermittelten auch die Vorgänger-Filme. Er war und ist immer die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft, die jedem Hilft und jene rettete, denen es besonders schlecht geht.

Zwar ist die Idee nett, Spiderman nun auch ins Marvel-Universum einzubetten, aber man hätte Spiderman selbst bei weitem selbstbewusster und weniger von Tony Stark oder einem anderen abhängig machen sollen, da dies seinen "Heldenstatus" schmälert. 

 

Fazit: Ein neuer Spiderman-Film, der seiner wahren Größe jedoch nicht gerecht wird. Wertung: 4/10


"Die Mumie"

Ethan Hunt trifft auf "die Mumie"

Inhalt:

Ahmanet, eine einstige Herrscherin von Ägypten, wurde für ihre Gräueltaten verflucht und lebendig mumifiziert. In der Gegenwart entdeckt jedoch der Soldat Nick Morton durch Zufall ihre Grabstätte. Schnell wird auch den mitforschenden Archäologen, allen voran die aufgeweckte Jenny Halsey, klar, dass sie es hier mit etwas Übernatürlichem zu tun haben, allerdings in Form einer sehr diabolischen Kraft. 

Noch zusätzlich verschärft sich die Situation als Nick erfährt, er höchstpersönlich ist von der altvorderen Göttin ausgewählt worden, die menschliche Hülle für den Gott des Todes darzustellen...

 

"Die Mumie"
kämpft nun gegen Mumien - Tom Cruise in "Die Mumie" (Bild: Universal)

Kritik:

Mit "Die Mumie" wollte Universal einen Reboot planen, um ähnlich dem Marvel-Universum entsprechend, ein "Dark Universe" aufzubauen, indem alle Monster vertreten sind. So ist es nicht undenkbar, dass "Der Unsichtbare", "der Wolfmann", "Frankensteins Monster" und viele weitere Schurken bald auch im selben Universum spielen und, ähnlich wie die Avengers und Cameos im Film des jeweils anderen absolvieren. So wurde im Film hier niemand anderer als - Achtung Spoiler - Dr. Henry Jekyll eingeführt. "Die Mumie" gilt somit gleichzeitig als Wiederauffrischung des Blockbusters mit Brendan Fraser (Die Reise zum Mittelpunkt der Erde) aus dem Jahr 1999 von Regisseur Stephen Sommers. 

Beim 2017-er Film hielt diesmal der noch etwas unerfahrene Regisseur Alex Kurtzman die Regie, und wenn man den aktuellen Informationen trauen darf, hat er seinem Hauptstar Tom Cruise (55, Jack Reacher - kein Weg zurück) mehr als nur seine Szenen spielen lassen. So deutet vieles darauf hin, dass Tom Cruise federführend die Regie am Set übernommen habe, da Kurtzman mit der Intensität und Größe des Films nicht zurechtkam, was Cruise natürlich in die Hände spielte. Wir möchten dies der Vollständigkeit halber erwähnt haben, möchten die Kritik jedoch davon unbeeinflusst lassen. Denn viele Filme leben zum Großteil von ihren Stars und sind ohne sie oft weniger als das Drehbuch je hergeben würde. Im Vergleich zum 1999-er Film mit Brendan Fraser, schlägt der Reboot deutlich ernstere Töne an, was den visuellen Ton, die Schauerwerte und vor allem das Setting an sich angeht. Während damals augenzwinkernd die wiederauferstandenen Figuren und Mumien mit Säbeln und Pistolen bekämpft wurden, hatte dies sehr oft den Charakter einer Actionkomödie. Humor war zudem damals ein sehr gutes Mittel, die tendenziell schlechten und manchmal deplatziert wirkende Animation vergessen zu machen. Diesmal sucht man bewusst das Horror-Genre, nimmt daher vermehrt Anleihen bei aktuellen Serien á la "The Walking Dead", indem wiederauferstandene Kreutzritter als Zombie-ähnliche Kreaturen mit auch ähnlichen Lauten daherkommen. Gags werden zwar trotzdem eingestreut, ein Lächeln kommt uns aber selten bis gar nicht über die Lippen, da Cruise diese niemals lustig rüber bringt.


Äußerst bemerkenswert ist diesmal, dass ein paar Szenen im "Mumien"-Film  an "Mission Impossible"-erinnern, man denke da nur an einen sensationellen Flugzeugabsturz, denn nur Tom Cruise überlebt, diese Szene hätte auch gut in die Anfangsszene des fünften Teils "Rogue Nation" (als er eine Militärmaschine über das Dach besteigt und durch eine kleine Seitentür eindringt) reingepasst. Eine andere Szene, in der er in Mitten in der Hauptstadt vor etwas davonläuft, hätte man 1:1 aus dem Film "War of the Worlds" nehmen können.


Man sieht also, wie sehr der Star dem Film seinen Stempel aufdrückt, allerdings nie so stark, dass man die Gesamtstory aus dem Blickpunkt verliert. Russel Crowe (53, Gladiator) ist zudem als britischer Forscher im Hintergrund mit dem schönen Namen Dr. Henry Jekyll ein besonderer Charakter, brillant gespielt und mit hoher Erwartung für die Zukunft.. Andere Figuren, wie Tom Cruises Sidekick Jake Johnson (bekannt aus der Serie "New Girl") sowie Toms Love Interest Forscherin Jenny (Annabelle Walis, X-Men: Erste Entscheidung) bleiben ziemlich eindimensional und blass. Die Verkörperung der weiblichen Mumie ist jedoch gut geglückt und findet in der noch etwas unbekannten Schauspielerin Sofia Boutella (Kingsmen: Secret Service) ihre perfekte Besetzung aus anmutender Schönheit sowie abartigem Grauem.

 

Rein musikalisch betrachtet ist der Score des Films wenig nachhaltig und verblasst relativ schnell, bedient jedoch hauptsächlich die Grusel/Horror-Szenen und bleibt von daher im gewünschten Rahmen. Was die Story betrifft, hat man sich hier jedoch für ein paar sehr willkommene Neuerungen und Änderungen im Vergleich zur 1999-er Version entschieden, vor allem im letzten Akt kommt sehr viel frischer Wind in diese Neuauflage hinein, vor allem was zukünftige Fortsetzungen betrifft. 

Fazit: "Die Mumie" ist bei weitem kein Meisterwerk, bedient jedoch den üblichen "08-15 Hollywood Standardware" - Markt. Der Film ist solide, allerdings verblasst die Erinnerung an ihn sehr schnell, da man das Gefühl hat, alles schon mal irgendwo gesehen zu haben. Tom Cruise ist sicherlich ein Mehrwert für den Film, drückt ihm auch in mehr als einer Szene seinen Stempel auf. Inwiefern dies als schlecht oder gut zu bewerten ist, muss jeder für sich entscheiden. Tom Cruise-Fans werden auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen, Kritiker von ihm werden auch hier ein "Haar in der Suppe" finden. Rein objektiv betrachtet ist mit "der Mumie" der Einstand geglückt, da eine sehr erfrischende Story geboten wurde. Auch wurde mit der Einführung in das "Dark Universum" nun ein gemeinsames Universum á la Marvel geschaffen, was den Auftritt von Dr. Jekyll erklärt. Was Effekte und Action betrifft, befindet man sich hier im soliden Poppkorn/Gruselkino, da nun Action und vor allem vermehrt Horror-Elemente eingesetzt werden. Für einen spannenden Kinoabend mit Freunden jedenfalls geeignet. Wir vergeben 7 von 10 möglichen Punkten. 


"Guardians of the Galaxy 2"

Inhalt:

Gerade erst sind die fünf Antihelden aus Guardians of the Galaxy Freunde geworden, so müssen sie auch schon mehr Abenteuer bestehen, als ihnen lieb ist. Ein nicht gerade perfekt erledigter Auftrag bringt die Rasselbande in Bedrängnis, da Ihnen die Königin Ayesha samt Raumflotte dicht auf den Fersen ist. Zusätzlich stellt sich endlich Peters leiblicher Vater vor, Ego, der jedoch alles andere als ein menschliches Lebewesen zu sein scheint...

Guardians of the Galaxy 2
(Bild: Marvel) Sind wieder motiviert, es mit dem ganzen Universum aufzunehmen: die Guardians of the Galaxy

Kritik:

Was macht einen Film zu einem besonderen? Er soll sich von anderen abheben, der Zuschauer soll sich mit den Charakteren identifizieren können und nebenbei auch noch actionreich und witzig sein. Genau das war auch der erste Teil. Ob der zweite Teil hierbei mithalten kann, erfahrt ihr jetzt.

 

Am Anfang war alles bunt. So lässt sich am besten der Beginn des Films darstellen, denn eine so bunte Farbmischung auch verteilt über den ganzen restlichen Film, sieht man selten. Es ist der kreative und vor allem quietschbunte Ansatz, der einen staunen lässt, wenn man einen Guardians of the Galaxy-Film sieht. Von daher hat sein Regisseur voll ins Schwarze getroffen, denn er versucht sich in jeder Einstellung, die es gibt, maximal künstlerisch auszudrücken und verzichtet auf alles, was bekannt oder vielleicht in irgend einer Weise bekannt sein könnte. So ist man als Zuschauer bereits am Beginn fasziniert und staunt und weiß eigentlich gar nicht, wo man zuerst hinblicken möchte, weil einem eine kreative Farben-und Actionflut überrollt. Aber ist erstmal auch hier wieder Ruhe eingekehrt, dann setzt James Gunn dort fort, wo er aufgehört hat: im Entwickeln von Charakteren. Bereits Teil eins hat uns gezeigt, wie gut es Gunn schafft, Rollen und Figuren aufzubauen, aufeinander einwirken zu lassen und schafft das, was viele andere nicht können: eine wahre Identifikation des Zuschauers. Und das ist gar nicht mal leicht, wenn man bedenkt, um welche Charaktere es hier geht: einen kleinen Baum, einen Waschbären, eine Kämpfernatur, eine Assassine und schließlich einen Helden, der gar keiner sein will und sich lieber Songs aus den 80ern anhört und nebenbei gewaltig Wirbel erzeugt, wo er auftritt.

 

Actionreich ist der neue Teil ebenfalls und zeigt erneut, dass selbst die abgefahrenste Action niemals langweilig wird, da sie immer durch einen besonderen Humor begleitet wird. Nur um ein kleines Beispiel zu nennen: (Achtung möglicher Spoiler) Während des abschließenden Kampfes innerhalb eines Planeten wird allerhand zerstört, während der Waschbär Quill fragt, ob er ein Klebeband hat. "Niemand hat ein Klebeband. Ich hab Drex gefragt und Gamora". "Hast du auch Nebula gefragt?". "Nein, aber die..." "Na also, dann frag sie". All diese Momente suggerieren uns, dass wir es trotz all der abgefahrenen Planeten, Menschen und Interaktionen noch immer mit menschlichen Situationen zu tun haben, die uns alle sehr bekannt vorkommen. 

Gunn holt als Regisseur den Zuschauer daher immer da ab, wo er gerade steht und schafft es, dass man mit den Charakteren nach wie vor gerne mitfiebert.

 

Die Storyline ist sehr kreativ und bietet viele Twists, mit denen man bei weitem nicht rechnet. Daher gut festhalten und einfach mitreißen lassen! Hierbei hat sich Gunn ein paar sehr gute Ideen geholt bzw. einfließen lassen, die den Film sehr spannend machen. Während bei vielen Fortsetzungen schon an dieser Stelle Abnützungserscheinungen (siehe Hangover) auftreten, so sucht man hier solche vergeblich. Kreativ, spannend, unerwartet - so in etwa könnte man die Handlung beschreiben. 

 

Die Schauspieler, allen voran Chris Pratt, Zoe Saldana, Dave Bautista, Michael Rooker als Yondu machen alle ihre Sache sehr gut und sind nach wie vor alles Charaktere, die man gerne sieht. Etwas blass bleiben Kurt Russel als Vater von Quill und ebenso Neuzugang Pom Klementieff als Mantis. Allerdings sorgt zuletzt genannte für sehr viele Lacher, die auf ihr Konto gehen. 

 

Musikalisch ist auch der zweite Film in vielen Fällen sehr gut untermauert, fügt sich allerdings nicht an allen Stellen so gut ein, wie es sollte. Auch die Auswahl ist diesmal nicht mehr ganz so gut, aber insgesamt natürlich bei weitem besser, als alle Scores zusammengenommen, die Hollywood uns derzeit serviert.

Abschließend bietet Guardians of the Galaxy 2 sehr viele Cameos von Stars, die natürlich für sehr viele gute Momente sorgen. 

 

Fazit: Guardians of the Galaxy beweist auch im zweiten Teil, dass hier noch viele spannende und witzige Geschichten auf uns warten können und noch lange nicht alles gesehen und gehört wurde. Die Räume für Ideen sind hier ja nahezu grenzenlos und auch so wirken die Ideen im Film, die einen immer wieder erstaunen lassen. Die Schauspieler scheinen in ihren Rollen nach wie vor großen Spaß zu haben und geben ihr Bestes. Gute Action, witzige Cameos und ein beinahe so guter Soundtrack wie beim ersten Teil lassen einen mit einem guten Gefühl vom Kino nach Hause starten. Wohlverdiente 8 von 10 Punkten.

 


"Logan - The Wolverine"

Gut gebrüllt, Wolverine!

Logan - The Wolverine
Hugh Jackman in seinem bisher härtesten Wolverine-Abenteuer - Logan

Inhalt:

"Logan" spielt in einer nicht allzu fernen Zukunft des X-Men-Universums, in der es seit etlichen Jahren keine Mutanten-Geburten mehr gegeben hab. Lebende Mutanten gibt es ebenso nicht mehr und die Welt wirkt nahe der Apokalypse. Logan findet man darin als alten, kranken und nicht mehr ganz so schnell heilenden Mutanten wieder. Er versteckt den alten Professor Xavier nahe der mexikanischen Grenze und versucht sich als Chauffeur durch zu schlagen. Die Geschichte nimmt jedoch schnell an fahrt an, als eine junge Mutantin mit ähnlichen Fähigkeiten wie Logan, diesen aufsucht und daraufhin eine Jagd auf Leben und Tod auslöst...

Kritik:

James Mangold steckt voller Überraschungen. Nach einem bereits sehr guten "Wolverine-Weg des Kriegers" setzt er jetzt mit "Logan- The Wolverine" noch eins drauf und präsentiert den wohl kompromisslosesten und härtesten Actioner, den es je im X-Men-Universum gegeben hat. 

 

Seit Deadpool gibt es Neuerungen im Universum der Comic-Verfilmungen, denn nun sind auch Filme mit "R"-Rating, sprich eine höhere Altersfreigabe von 16 bis 18 im Mainstream angekommen. Dies bietet natürlich eine große Bandbreite, der Action im Comic-Universum eine neue Dimension zu bieten. So kann nun Wolverine seine Aggression in voller Rücksichtslosigkeit ausleben, was sich mitunter in rollenden Köpfen und abgerissenen Gliedmassen ausdrücken kann. 

Was kann nun dieser neue Wolverine? Er ist bei weitem das Beste, was die Wolverine-Trilogie, sowie alle anderen X-Men betrifft. James Mangold schafft es, nicht nur die Action zu revolutionieren, in dem er es auf neues Maß an Härte setzt, sondern schafft es auch zugleich den Charakteren mehr Profiltiefe zu verleihen und besondere emotionale Momente zu kreieren. So wird "Logan" zum wohl persönlichsten Film von Hugh Jack als Wolverine aber auch von Professor X (Patrick Steward). 

Aber nun einzeln zu den verschiedenen Punkten:

 

Die Action. Hier ist wirklich kompromisslos vorgegangen worden. Während in den bisherigen Filmen bei Actionszenen Wolverine blutlos umherstreifte und seine Adamantiumklingen nach dem Kämpf noch immer glänzten, sind sie hier so blutüberströmt und verbraucht wie noch nie. Es rollen Köpfe, es werden Glieder abgetrennt und das Blut strömt, wie selten in einem Comic-Film.

 

Musik. Hier zeigt sich ein sehr emotionaler, schon fast melancholischer Score, der tief unter die Haut geht und es einem schwer macht, nicht mit Wolverine mitzufühlen und sich in seine Wert voller Schmerzen, seinen es körperliche oder psychische, hineinzuversetzen. Gerade dieser Film schafft es sehr gut, Logan diesmal als den Menschen darzustellen, der er wirklich ist; einfach ein Mensch, der nur seinen Frieden haben und in Ruhe gelassen werden will. Er möchte keine Menschen mehr an sich binden, denn er hat Angst, alles zu verlieren, sobald sich jemand seinem Umfeld nähert. Allerdings ist Logan auch nicht nur ein Mensch wie jeder andere, er ist eben auch Wolverine und hat Fähigkeiten, die ihn zu einer gefährlichen Waffen machen, weshalb auch letztlich doch geliebte Menschen sterben.

 

Schauspieler. Hugh Jackman ist Logan und Wolverine. Mehr muss man nicht sagen. Es gibt in Hollywood wirklich nur eine handvoll Schauspieler, die sich ihre Rollen so zu eigen gemacht haben, dass man sie nur mehr mit dem Charakter ihrer Darsteller verbinden kann und schwer zu ersetzen sind. Hugh Jackman hat mit seinem Charakter, einem mürrischen, unfreundlichen und doch mit dem Herz am rechten Fleck-verschnitt den Antihero unter den Mutanten geschaffen und doch ist er der wohl beliebteste im X-Men-Universum. Dieser Film ist gleichzeitig - Achtung Spoiler - das Ende von Wolverine wie wir ihn bisher kannten. Und mit diesem Film hat man ihm auch ein passendes Momentum geschaffen, an das man sich gerne erinnert. Patrick Steward als alter und bereits schwer unter neuralen Ausfällen leidender Mann, bietet hier ebenfalls seine beste Performance. Noch nie hat man Professor X verletzlicher gesehen und gleichzeitig auch menschlicher. 

 

Handlung. Die Story nimmt sich in dem Film genügend Zeit, um die Charaktere genügend vorzustellen und ihnen Zeit für Ihre Entwicklung zu geben, aber gleichzeitig versorgt einen die Handlung mit zahlreichen Actionszenen, die so hart ausfallen, dass man sich schnell wünscht, es wäre wieder weniger Blut, das vergossen wird. Die Geschichte, die den Handlungsstrang nach vorne zieht, ist zwar nicht neu und könnte dem dritten X-Men-Film entnommen worden sein, dennoch tritt nie das Gefühl auf, man hätte dies schon gesehen. Generell ist das gesamte Konzept des Films ähnlich einem Road-Movie aufgebaut, was jedoch sehr effektiv wirkt. 

 

Fazit: Letztendlich liefert James Mangold mit "Logan-The Wolverine" den wohl härtesten, aber auch persönlichsten Beitrag zum X-Men-Universum. Die Story ist gleichzeitig berührend und ist aber in ihren Schlüsselmomenten sehr effektiv. Der wohl beste Wolverine-Film, der je gemacht wurde. Sehr zu empfehlen! Wir vergeben 10/10 Punkten.


"Rogue One: A Star Wars Story"

Die Macht ist mit dir, Gareth Edwards!

Inhalt:

Der Erbauer des Todessterns, Galen Erso (Mads Mikkelsen) fürchtet um sein Vermächtnis, das er der Welt zurücklässt und baut eine Falle in den Bau der gigantischen Superwaffe ein, mit der diese für immer zerstört werden kann. Nur durch den versteckten Hinweis dieser Information an einen Piloten, kommt eine Entwicklung ins Rollen, die die schreckliche Vorherrschaft des Imperiums über die Galaxis endlich beenden sollen. Fest entschlossen, die Pläne des Todessterns zu finden, entschließen sich eine Reihe Söldner, allen voran die Rebellin Jyn Erso (Felicity Jones) und der Schiffskapitän Cassian Andor (Diego Luna), eine wagemutige Mission anzutreten mit der sie ihr Schicksal vielleicht für immer besiegeln ...

Kritik:

Inhaltlich zwischen Episode drei "Die Rache der Sith" und Episode vier "eine neue Hoffnung" angesiedelt, wird nun erstmals beleutet, wie die Pläne des Todessterns gestohlen wurden. An und für sich wurde bekannt gegeben, dass es sich hierbei um einen "Stand Alone"-Film im Star Wars-Universum handelt, der von der episodenförmigen erzählweise der Star Wars-Prequels und der Originaltrilogie losgelöst ist. Tatsächlich lässt sich gegen Ende sogar feststellen, dass es ich mehr um eine Episoe 3.9 handelt, also praktisch die Ereignisse zusammenfasst, die direkt vor "eine neue Hoffnung" spielen, da man an einer ganz speziellen Szene ansetzt, aber verraten wir mal nicht zu viel...

 

Verantwortlich zeichnet für dieses Abenteuer nun Gareth Edwards, der sich mit "Monsters" und dem Remake von "Godzilla" bereits einen Namen machen konnte. 

Wie aber steht es mit seinen Fähigkeiten für die dunkle und helle Seite? Die Antwort: fantastisch gut!

 

Edwards meistert es gekonnt, an den beliebten Momenten der Originaltrilogie anzusetzen und versteht es, dieses "Feeling" wieder aufleben zu lassen. Gemischt mit einer ordentlichen Portion Action und etwas mehr Gewalt, als man es in den letzten zielgruppenfreundlichen Prequels gewohnt war, steht nun ein ganz neues Meisterwerk vor der Tür. Dieses kann sich ziemlich gut gegenüber den anderen Teilen behaupten, ist im Vergleich zu den letzten, sehr familienfreundlichen Star Wars-Filmen, wieder das, was Star Wars im ursprünglichen Sinne war: ein Kriegsfilm! Wer sich noch an die älteren Filmversionen der Star Wars-Trilogie von 1970 erinnern kann, so strotzen diese von einem sehr düsteren und etwas rauen Universum, in dem ein galaktischer Krieg tobte. Mit zunehmender Zeit und dem entstehen der Prequel-Trilogie wurden jedoch diese Versionen bildlich aufgefrischt und auch marginal inhaltlich verändert. So gibt es bis heute die Diskussion rund um die Szene von Episode 4 "Han schoss zuerst", bei der im nachhinein kleine Sequenzen geändert wurden, um beispielsweise den Schurken Han Solo etwas netter anzulegen. Auch Darth Vader geriet zunehmend zu einem Softie: während in Episode 6 der Emperator Luke mit Lichtblitzen volterte und schließlich von Darth Vader wutentbrannt in einen Abluftschacht geworden wurde, sagt er in den neuen Version zuvor noch schockiert: "Nein!".

 

Ihr merkt, wir driften nun etwas ab, wir kommen aber gleich wieder zu Rogue One. Dieser Teil erinnert nun in seiner Gestalt viel mehr an das, was Star Wars zu dem ausmachte, das es heute war. Er mag vielleicht nicht mehr der familienfreundlichste Film sein, ist im Kern aber jedoch pure Star Wars-Magie.

 

Storytechnisch bietet dieser Film eine geradlinige Erzählweise. Nach einem etwas holprigen Start (kein Wunder ohne den Lauftext!) und nachdem alle Akteure erklärt sind, nimmt die Handlung stark an Fahrt auf und reißt einen geradewegs mit hinein in die spannende Aktion der Rebellen, todesmutig die Todespläne zu beschaffen. An keiner Stelle kann man hierbei sagen, das Langeweilige aufkommt. Und wäre einmal die Möglichkeit, das Tempo herunterzufahren, gibt es ein kurzes "Stell-dich-ein" mit Darth Vader und wir wissen wieder, dass wir uns in der spannendsten Zeit in der Star Wars-Chronik befinden, die es gibt. Auch was die Kräfte beispielsweise von Darth Vader betrifft - soviel sei angemerkt - befindet dieser sich an dem Höhepunkt seiner Kräfte. Dies sei auch in Bezug auf die Endszene gesagt, in der er seine Aggression und Wut freilässt. 

 

Zu den darstellerischen Qualitäten kann man nur sagen, bravo! Selten passen alle Charaktere so gut zueinander, eine rauhe Seele nach der anderen. Vor allem die Protagonisten Felicity Jones als rebellische Tochter Jyn Erso, Tochter des Todesstern-Erbauers, überzeugt mit ihren Schuldgefühlen, ihrer Entschlossenheit und ihrem Kampfesmut. Genauso auch der Kapitän der Rogue One, dargestellt von Diego Luna.
Als Verkörperung des bösen Imperiums, Director Crennic, hat auch Ben Mendelssohn seine Rolle perfide angelegt. Besondere Highlights sind die Wiederauferstehung bzw. Verjüngerung von Gouverneur Tarkin, Darth Vader und Lea Organa, sowie weitere gelungen Cameos.

Was die Action anbelangt, ist anfangs zwar etwas Sparflamme angesagt, jedoch gegen Ende des zweiten Parts und vollends im dritten Part stellt sich wieder die ach so lange vermisste Weltraumschlacht ein, wie wir sie von der Originaltrilogie kennen und lieben. Auch in Design, Sound-Effekten und Gestaltung der Raumschiffe, Kreaturen und und und hat man sich hierbei wieder sehr viel Mühe und Liebe zum Detail gegeben, was auch den Flair von Star Wars ausmacht, wie er sein sollte. 

 

Fazit:

Schlussendlich lässt sich festhalten, dass mit so einer Wucht niemand wirklich gerechnet hat. Lange wartete man auf den ersten Star Wars - Film nach so einer langen Pause. Die Spannung stieg ins Unermessliche. "Das Erwachen der Macht", war als Start in eine neue Serie nicht schlecht, allerdings gelingt es "Rogue One" viel besser als "Erwachen der Macht", den eigentlichen Elementen der Erfolgsstory gerecht zu werden und nicht nur Fanservice zu betreiben auf einem Weichspülniveau für Kinder.

Rogue One erfüllt schließlich alles, was einem Star-Wars-Fan wichtig ist: Action, ein rauhes Universum, Weltraumschlachten, coole Helden und grimmige Bösewichte. Möge die Macht mit dir sein, "Rogue One"!

 

Wertung: 9/10 Punkten


"Captain America: Civil War"

Verderben zu viele Superhelden den Superhelden-Brei?

Kurzinhalt:

Nach den bisherigen Ereignissen in Sokovia, wobei beinahe eine ganze Stadt in die Luft gesprengt wurde, müssen sich die Avengers nun vor den vereinten Regierungen verantworten. 

Der Sokovia -Akt zwingt die Avengers-Mitglieder sich einer Regierung zu unterwerfen und unter deren Kontrolle zu stellen. Captain America sieht darin eine Gefahr die Avengers in ihrer Freiheit zu beschneiden und zu unterjochen. Ganz konträr dagegen Tony Stark als Iron Man, der den Akt als Chance sieht, mehr Ordnung ins Chaos zu bringen, denn sonst wären die Avengers ihm zu Folge auch irgendwann nicht mehr vom Bösen zu trennen. Diese Uneinigkeit sowie Bucky Barnes, der einstige Freund von Steve Rogers, der nun als Winter Soldier zwischen die Fronten gerät, bringen das Team der Avengers auseinander und es heißt ....Krieg - Zivilkrieg!

 

 Kritik:
"Civil War" ist nun der erste Film in der mittlerweile dritten Phase von Marvels Masterplan, der schrittweise die Helden einführte und sie einem gemeinsamen Universum zuteilte.

Ob mit "Civil War" nun ein kritischer Schritt im Universum erreicht wurde oder ganz im Gegenteil die Superlative noch immer gesteigert werden kann - wird sich nun zeigen.

 

In "Civil War" zeigt sich relativ schnell, welch großartige Arbeit Marvel in den letzten Jahren geleistet hat. Viele Beziehungen der Helden untereinander wirken so eingespielt, so als gäbe es dieses Team wirklich. Marvels Storytelling ist dabei mittlerweile an einem genialen Zenit angekommen. Alle Helden kommen entsprechend ihrer Bezugspersonen und ihrem Setting hervorragend zu Wort, nichts wirkt aufgesetzt oder gehetzt, alles wirkt soweit man dies von einer Comic-Verfilmung sagen kann, "authentisch". 


Die Action ist hierbei wieder der Maßstab aller Dinge. Bereits von der ersten Sekunde an wird klar, dass hier nicht gespart wird, nein im Gegenteil, man benötigt keine Zeit mehr in Länge und Breite zu erklären, worum es geht. Es wird sofort in eine spannende Geschichte eingestiegen und man ist gefordert und gespannt, den Handlungsbogen aufmerksam zu verfolgen. Die Action verlangt einem da ab und an auch etwas ab. Die Bilder sind teilweise in sehr schneller Abfolge und besonders in choregraphisch anspruchsvollen Szenen wird teilweise sehr schnell alles runtergespielt. Da könnte man unter anderem den Blick schnell mal für das Wesentliche verlieren. Dennoch - das zeigte sich in den letzten Jahren sehr stark - ist Marvel mit all seinen Filmen mittlerweile ein Garant für starke und niemals lang werdende Action, die toll durchchoreographiert ist und seines Gleichen sucht.


Bezüglich der Story setzt man nun endlich da an, wo man bereits seit dem ersten "Avengers" - Film ansetzen hätte sollen. Maßlose Zerstörung muss Konsequenzen haben und dies müssen auch die Avengers begreifen. Dass sich nun die Lager spalten, spricht für die jeweiligen Charakter und es ist spannend zuzusehen, wie jeder der Helden seine Truppen für sich gewinnt. 

 

Besonderes Highlight dieses Marvel-Films ist - wie der Trailer bereits verraten hat - der Einsatz von Spiderman. Dies ist an und für sich nichts außergewöhnliches, da Spiderman bereits schon länger seine Einsätze auf der Kinoleinwand hat. Allerdings passierte dies bisher unter der Aufsicht von Sony. Da jedoch der letzte Einsatz die Kritiker nicht überzeugte, einigte man sich auf einen Deal mit Marvel, sich die Lizenz für den Helden für ein paar Einsätze zu teilen, was auch einen Wechsel der Avengers ins Sony-Land möglich macht. 

Die Kombination der bisherigen Helden, sowie der Einsatz von Spiderman und auch von Antman erwecken ein besonderes Kinoerlebnis. 
Ganz im Gegensatz zu DCs "Batman vs. Superman" weiß Marvel zudem seine Figuren mit dem zu versehen was zählt: nachvollziehbare Emotionen zu zeigen und Charaktere, in die man sich hineinversetzen kann. Humor und emotionale Momente, die berühren, charakterisieren die stillen Momenten, in denen der Film voll Punkten kann. 

Fazit:

Marvels 13. Film kombiniert das bekannte und beliebte Marvel-Rezept mit Neuem und weiß auch da wieder mit Action, Witz aber auch stillen Momenten zu punkten, in denen man den sympathischen Charakteren folgt. Wogegen man zu Beginn vielleicht vermuten könnte, das zu viele Köche den Brei verderben und die vielen Superhelden den Rahmen des Films sprengen. Ganz im Gegenteil wird der Film dadurch an keiner einzigen Stelle langweilig und gibt sogar in ruhigen Momenten Möglichkeit, durchzuschnaufen und selbst da ist man gewollt, dem ganzen Geschehen zu folgen. 
Marvel überzeugt mit 9/10 Punkten. 


Batman V. Superman - Dawn of Justice

Kann DC Marvel das Wasser reichen?

Batman Vs. Superman

Lange Zeit sah DC Comics zu, wie Marvel sein Imperium der Superhelden aufbautet. Zug um zug etablierte es einen Superhelden nach dem anderen und der Plan ging auf. Mit Iron Man 2008 angefangen, gelang es nicht nur erfolgreich den ersten Superhelden im Marvel Cinematic Universe zu positionieren, nein, nebenbei verhalf man auch Robert Downey Jr. zu der wohl aufblühendsten Spätkarriere seines Lebens. Seine Gagen sind mittlerweile jenseits von gut und böse. Nur um ein Beispiel zu nennen, verdiente er aufgrund der großen Beliebtheit des Charakters 50 Mio. Dollar für seine Rolle in "Marvels: The Avengers" (2012).  

DC Comics, die mit gänzlich anderen Helden aufwartet und großteils auch mit viel düsteren Hintergrundgeschichten daherkommt, gelang es bisher nicht, sich da als Konkurrenz bemerkbar zu machen. Wie gesagt bisher. 

Seit dem Superman-Reboot "Man of Steel" (2013) wehte seitdem ein anderer Wind, versuchte man zumindest erstmals einen deutlich zeitgemäßeren Superman zu präsentieren, der, eingebettet in eine moderne Sci-Fi-Alien-Story, nun deutlich mehr die heutigen Kinogänger anspricht. Ein zu aalglatter Brandon Routh hatte damals hingegen (Superman Returns, 2006) schlechte Karten. 
"Man of Steel" als Einstieg DC Comics in die Ära von Marvel zeigte im Gegensatz dazu auch weit ernstere Töne, wogegen Marvel seine Charaktere meist immer sehr augenzwinkernd darstellte.

"Batman V. Supeman-Dawn of Justice" ist nun der zweite Versuch DCs an die Erfolge von Marvel anschließen zu wollen. Ob das gelungen ist, sehen wir nun.

Die Story:
Da die Welt nun Superman kennt, will sie nun auch wissen, wie er zu ihr steht. Verantwortet er sich gegenüber der Regierung genauso wie ein menschliches Wesen, oder reagiert er auf eigener Faust? Diese Frage stellt sich vor allem daher, weil in "Man of Steel" beinahe ganz Metropolis dem Erdboden gleichgemacht wurde und Superman, in der Hoffnung etwas gutes für die Menschheit zu tun und General Zod unschädlich zu machen, dabei selbst unzählige Wolkenkratzer durch Kämpfe in der Luft in den Boden stampfte. Verantwortung tragen ist also angesagt und hier kommt auch Batman ins Spiel, der diesen selbsternannten Retter vor sich selbst und der Welt retten will, bevor er noch mehr Leben gefährdet. Denn er besitzt zu viel Macht, die einfach zu gefährlich für die Menschheit ist, schließlich könnte er die Menschheit vernichten, wenn er nur wollte. Hinzu kommt der junge Machthaber Lex Luthor, der ganz eigene Pläne mit den beiden hat. 


Die Kritik:
Ganz zu Beginn gleich die Frage: kann DC mit Marvel mithalten? Leider nein. DC begeht leider ein paar strategisch ungünstige Schritte, die es einfach unmöglich machen. Während Marvel dem Publikum zeit ließ, sich auf einen Helden nach dem anderen einzustellen, indem es jedem einen Solofilm sowie mehrere Fortsetzungen gab, überhastete DC gleich diese Phase und setzt gleich jetzt Batman Superman gegenüber. 
Marvels Netzwerk ist zudem ziemlich gut aufeinander abgestimmt, haben doch immerhin alle Filme Elemente inne, die sie miteinander verbinden. So wurde schön langsam die Avengers-Initiative aufgebaut, die dann sehr gut auch die Storybögen der verschiedenen Filme miteinander abstimmte.

So gelangen beispielsweise alle Marvel-Filme zwar mit unabhängigen Story in die Kinos, tragen jedoch im Hintergrund immer Elemente des größeren und gemeinsamen Universums mit sich (Shield, die Infinity-Steine, etc.).

Kommen wir aber nun zurück zu DC: Wir lernten gerade mal Superman alias Clark Cent kennen und würden gern noch mehr über seinen Charakter wissen, da setzt man ihn auch schon wieder auf einen neuen Charakter an. Die Story von Batman ist bereits mehrfach im Kino erzählt worden und unter Christopher Nolan kam es sogar zu einem meisterlichen Abschluss dieser Geschichte und trotzdem setzt man diesen Batman - wieder neu gecastet - dem Publikum vor die Nase. Man kann sich also fragen: warum erzählt man schon wieder Batmans Geschichte?

Supermans Plot gerät nämlich ziemlich in den Hintergrund und man vermag fast festzustellen, dass es hier erneut um einen Batman-Film geht, bei dem Superman der Sidekick bzw. der Nebendarsteller ist. Eine etwas ausgewogenere Leinwand-Performance hätte hier gut getan.  

Besonders gut kommt jedoch die Methode, direkt an den Ereignissen des Endkampfes von "Man of Steel" anzusetzen und um diese Geschichte aus der Perspektive von Batman zu erzählen. So bekommt man erzählerisch völlig neue Perspektiven präsentiert. Dies ist eine besonders raffinierte Methode, wie auch später bei Batman angewandt, der ebenso auch von seiner skrupellosen Seite gezeigt wird. Der Mythos Superman bzw. Batman wird etwas entlarvt. Kein Held kommt nun mehr gänzlich "gut" bzw. gänzlich "schlecht" weg. Es stellt sich für den Zuschauer viel mehr die Frage: wie kann es bei diesem Aufeinandertreffen solch bedeutender Individuen für die Gesellschaft weitergehen? 

Etwas unstimmiger dagegen ist manchmal die Szenenauswahl bzw. Abstimmung. So wird der noch unwissende Kinogänger, der sich im DC-Comicuniversum noch nicht so auskennt, mit manchen Anspielung ratlos zurückgelassen und diese Stellen unkommentiert. Weitere Helden, die später der Justice League (das Pendant zu Marvels Avengers) beitreten werden so bereits angeteast, lassen aber mehr Fragezeichen offen als sie zur Spannung oder Vorfreude beitragen sollten. 

Positiv ist wiederum die Atmosphäre. Etwas erwachsener, dunkler, interessanter wirkt die Grundstimmung des Films, die deutlich an ein etwas erwachseneres Kinopublikum gerichtet sein könnte, als einen bunten und lustigen Kinder-Marvelfilm. So gesehen macht DC es klug, sich vom Stil der bekannten Marvel-Palette deutlicher abzugrenzen. 

Schauspielerisch gibt es hier ebenso wenig auszusetzen. Henry Cavil (32) macht als Superman wie gewohnt gute Figur, auch hat man sich an ihn bereits sehr gewöhnt und überzeugt als starker Superheld mit Gott-Status, der immer helfen will, aber Zweifel hat. Ben Affleck (43) ist für viele wohl die Überraschung, da er mit seiner bieder-ernsten Miene und seinem aggressiven Kampfstil die Befürchtungen der Fans vor einer Blamage zu nichte machte, auch macht er in seiner Performance Konkurrenz zu Christian Bale, der sofort als Vergleich einfällt. Er macht seine Sache gut und man kauft ihm seine Darstellung wirklich gerne ab. Nicht so der Lex-Luthor Darsteller. Ganz augenscheinlich legt Jesse Eisenberg nicht nur optisch - nein auch charakterbezogen sehr nahe an den Joker von Heath Ledger an und versucht durch einen Mix aus Psychopath und Genie eine geniale Mischung zu erzeugen. Leider wirkt er viel zu sehr eine gut gemachte Kopie von genau dessen Darstellung sein zu wollen, als eine eigene Interpretation. 

Die Effekt hingegen sind hier reinste Sahne. Der Fight zwischen Batman und Superman ist wirklich perfekt in Szene gesetzt und eigentlich wartet der Kinogänger sehnsüchtig nach diesem Moment. Leider sehr spät und dafür auch noch relativ kurz wird man mit dieser Auseinandersetzung belohnt. Was hinzukommt ist, dass die Gründe für die Auseinandersetzung dieser Beiden zwar gut dargestellt sind, man sich bei der Auflösung dieser Missverständnisse jedoch  ziemlich banaler und etwas fragwürdiger Motive bedient. 

Hans Zimmer liefert auch diesmal wieder den Score - anders als jedoch bei "Man of Steel" oder der "Dark Knight-Trilogie" bleibt hier starker Soundtrack oder ein bekanntes "Theme" weitestgehend nicht in bleibender Erinnerung. 

Fazit:
DC Comics liefert viele gute Ansätze, um mit Marvel auf gleicher Augenhöhe zu sein, krankt jedoch an vielen Stellen mit noch zu wenig ausgegorenen Story-Elementen oder überfrachtet den Zuseher mit Anspielungen, die noch zu früh auf die Kinogänger losgelassen wurden. Für ein Aufeinandertreffen zweier solcher Giganten hätte man sich wie bei "Marvels: Avengers" etwas mehr Zeit für die Einführung dieser Charaktere und ihre Entwicklung geben sollen. Die Action ist jedoch sehr sehenswert und liefert spektakuläre Bilder. Zudem sind die Performances der Darsteller einwandfrei, Ben Affleck überrascht durch einen raueren und deutlich aggressiveren Batman, der gefällt. Insgesamt ist auch der Gesamt-Ton sehr stimmig und gefällt durch dunklere Bilder und mehr Ernsthaftigkeit statt permanent selbst-ironisches Scherzen wie bei Marvel.

Dennoch wurde viel Potenzial verschenkt, wo angesichts der Tatsache "Batman" tritt gegen "Superman" an, noch viel mehr herauszuholen wäre. 
Wir vergeben mit der Hoffnung auf einen grandioses "Justice League"-Film 6 wirklich gut gemeinte Punkte.


Star Wars Episode 7 - Das Erwachen der Macht

Ist die Macht mit J.J. Abrams hoffnungsvollstem Projekt?

Star Wars 7
Die Schrottsammlerin Rey (Daisy Ridley) trifft auf den Droiden BB-8

Inhalt:

30 Jahre nachdem der zweite Todesstern zerstört wurde und der Imperator sowie sein schrecklichster Gefolgsmann Darth Vader vernichtet wurden, ist erneut ein Schatten aus dem Imperium hervorgegangen: die Erste Ordnung. Dieser verbreitet unter der Führung von Kyle Ren Angst und Schrecken in der Galaxis. Der Widerstand auf der anderen Seite versucht dagegen unter der Leitung von General Leia Skywalker den einstigen Jedi-Ritter Luke Skywalker auszumachen, da ohne seine Unterstützung das nahende Chaos bevorsteht. 
Eine Karte, wo Skywalker versteckt ist, wird zum Großauftrag der Ersten Ordnung gemacht. Umso vor Ihnen zu verstecken, werden sie von Poe Dameron in den Droiden BB-8 zur Verwahrung gesteckt. Dieser trifft auf die Schrottsammlerin Rey, die dadurch zu einer neuen Zielperson wird...

Kritik:

Die Erwartungen an den siebten Teil waren sehr hoch und dementsprechend groß der Druck auf J.J.Abrams als ausführenden Produzenten u. Regisseur. Nachdem die letzten Filme der Prequel-Trilogie so einigen Aufruhr unter den Fans erzeugten, machte J.J. mit diesem Teil das einzig richtige: Rückbesinnung, zurück zu den Wurzeln, auf das Altbewährte setzen. Und das tat er im großen Stil. Sei es der Millenium Falcon der alleine schon Symbol genug für die alte Trilogie ist, der brüllende Chewbacca, C3PO und R2D2, oder die alte Garde rund um Han Solo u. Luke Skywalker. Dazu kommen die altbekannte Musik, die an den richtigen Stellen eingesetzt, wieder den "Wohlfühl-effekt" im Star Wars-Universum hervorruft. Wenn dann auch noch die richtigen One-Liner aus den Mündern der richtigen Personen kommen, wie "Ich habe da ein ganz schlechtes Gefühl"  und hier und da ein paar Jedi-Tricks der alten Schule (Jedi-Geistestricks), dann kann man sagen, wird hier einiges richtig gemacht. 

Soviel zum Guten. Die dunkle Seite des Films wenn man so will ist leider die mangelhafte Storyline. Hier wird im großen Stil aus dem Drehbuch von Episode 4 abgekuckt. Angefangen von einer neuen Planeten zerstörenden Basis (die nun Starkiller-Base heißt), über transportierende Botschaften in Droiden, bis hin zu Personen mit Skywalker-Verschnitt: das will heißen, Menschen, die auf einem Wüstenplaneten aufwachsen und sich danach sehnen, zu etwas Größerem zu gehören. Vieles wirkte bekannt und gerade zu vorhersehbar. Sogar die wohl emotional stärkste Situation des Films wirkt zeitlich sehr analog zu Episode 4 eingeplant. Ein Film nach Maß, wenn man so will, wo nichts dem Zufall überlassen wird. 

Hier und da sind natürlich neue Elemente zu finden, wie ein desertierender Stormtrooper zum Beispiel. Besonders positiv sind darüberhinaus wieder die Effekte zu loben, die diesmal sehr plastisch und viel realer wirken, als in Episode 1-3. Hier hat sich Abrams Vorgehensweise allemal ausgezahlt. Denn sowohl die X-Wing, die T-Fighter als auch die Laserschwerter hatten ihre besten Momente.

Der Cast rund um die neuen Figuren ist teilweise sehr geglückt, teilweise jedoch auch nicht. Daisy Ridley als Rey ist die ideale weibliche Kämpfernatur, die natürlich aber auch kämpferisch und stark wird. Zudem bringt sie die nötige Ehrfurcht vor dem Star Wars-Mythos mit und hat ein erfrischend frohes Wesen - eine große Anspielung an den jungen Luke Skywalker und daher gut besetzt. Harrison Ford als Han Solo, John Boyega als Fin sind gut besetzt und spielen ihre Parts perfekt. Besonders Ford wirkt so, als hätte er nie seine Uniform abgelegt und glänzt hervorragend mit seiner bekannten schurkenhaften Manier. Oscar Isaac dagegen als X-Wing Pilot der ersten Stunde wirkt zwar als Hoffnungsträger, kommt jedoch in seiner Charakterentwicklung völlig zu kurz.
Noch viel schlimmer ist jedoch die Wahl von Adam Driver als Kylo Ren. Dieser wirkt zuerst einschüchternd und brutal - wie einst Vader, das passte. Aber setzte er erst seine Maske ab, verlor man schnell den Respekt vor ihm, ihn wirklich als grausamen Anführer zu sehen. Viel mehr wie ein großer Junge, der verwirrt ist von seinem erstarkten Testosteron und mit großen Aggressionsproblemen, kommt er rüber und nimmt so dem Ganzen seine Ernsthaftigkeit. Star Wars für Kids könnte man da vielleicht meinen.
Aber das ist eher nörgeln auf hohem Niveau, da hier die Grundbasis des Films, der eigentliche Star Wars-Flair mit jeder Pore stimmt. Dies sollte man Abrams wirklich hoch anrechnen, denn nach der Prequel-Trilogie war es wirklich lange still um die Macht, die Star Wars einst verlassen hatte. 

 

Wir vergeben - so objektiv eine Kritik in diesem Fall möglich sein kann - 7 von 10 Punkten, wobei eine klare Tendenz nach oben vorliegt. Da dies erst der Auftakt einer Trilogie ist, kann hier noch viel Potenzial vorliegen, deshalb auch eine erstmals vorsichtigere Bewertung. 
 


James Bond: 007 - Spectre

Ist "Spectre" - Spectrekulär?

Spectre
James Bond auf der Suche nach einer geheimen Gesellschaft - Spectre

Mit "Spectre" schließt sich im neuen James Bond- Universum ein Handlungsbogen, der seit "Casino Royale" begonnen hat und führt Bond zu seinem wahren Erzfeind.


James Bond übernimmt für seine verschiedene MI6-Chefin M eine letzte Mission, die allerdings alles andere als legal und von eben jener Organisation gar nicht bestätigt ist. Dennoch führt diese Tat Bond auf eine neue Spur, die ihn auf die Fährte einer Geheimorganisation bringt, jene, die angeblich hinter allen bisherigen Vorfällen steckte. Auch begfreift Bond bald, dass, je mehr er tiefer gräbt, auch Geheimnisse seiner eigenen Vergangenheit immer tiefer aufgewühlt werden....

Soviel steht fest: Bond ist zurück und das in gewohnter Weise. Bereits seit "Casino Royale" konnte man diese neue Bond-Ära bewundern, die in ihrem Härtegrad deutlich rauer, unterkühlter, mit weniger Charme, dafür mehr Schlagkraft und mit einem auch ernsteren Ton. Während frühere Bonds mit mehr Ironie und Charme punkteten, ist viel mehr Realitätssinn und ein Hang zu mehr solider handgemachter Action spürbar, was wirkt. So tritt Bond auch immer mehr den Vergleich zu Ethan Hunt an, die sich in ihren tollkühnen Missionen wirklich nichts schenken und jede noch so gefährliche Mission antreten. 
Wir wollen aber nun näher auf "Spectre" eingehen und uns ansehen, inwiefern sich dieser Film in die bisherigen "Craig-Bonds" einreiht. 
Bereits zu Beginn zeigt der Film wieviel Budget er zu bieten hat und lässt einen bereits hier schon kaum Luft holen, allerdings geht dieses äußerst flotte Tempo in der Mitte des Films leicht verloren, holt gegen Ende aber wieder auf. In Summe passt der Spannungsbogen des Film recht gut, macht zu Beginn neugierig auf das Mysterium dieser Gesellschaft und verliert sich dann aber zusehends etwas in Nebenstränge (die Tochter eines Mitglieds, der etwas unspektakuläre Hauptplot der totalen Überwachung). Das Ende des Films entschädigt jedoch, zumal man im nachhinein den Eindruck hat, es gäbe zwei davon. Denn bereits die Besichtigung des Kontrollzentrums von Spectre und alles was dann passiert, lässt bereits die Möglichkeit eines Exit zu. Aber nein, bei diesem Budget wird noch eins Draufgesetzt und das Katz-und Maus-Spiel muss in London selbst zu Ende gehen. Ob es diesen Schauplatz-Wechsel noch nötig gehabt hätte, darf man an dieser Stelle bestreiten, aber Spannung wurde in beiden Fällen erzeugt. 

Nun zur Action: sie wurde diesmal vergleichbar mit anderen Bonds etwas weniger eingesetzt, aber wenn, dann fliegen die Jeeps nur so durch die Luft. Auch tut der Hang zur handgemachten Action den Film seit der gesamten Craig-Ära dem Genre sehr gut. (Ein schlechter Scherz waren hierbei beispielsweise manche Brosnan-Filme, bei dem der CGI- Einsatz nahezu jede Form der Glaubwürdigkeit des Agenten-Genres vermissen lässt). 

Der Cast ist gut gewählt, wenngleich Monica Bellucci als Bond-Girl  eindeutig zu wenig Screen-Time erhalten hatte. Léa Seydoux ist als Love Interest und Bond-Girl niedlich anzusehen, verblasst aber bereits wenige Tage nach dem man den Film gesehen hat aus den Erinnerungen. Der wahre Star des Films, Christoph Walz, glänzt in jeder Sekunde mit perfekter Mischung aus purer Boshaftigkeit und tollkühnem Genie. Allerdings passt seine Screentime auch auf einen Bierdeckel. Die meiste Zeit darf man sich jedoch mit einem Daniel Craig anfreunden, der hier in seiner Bond-Rolle nun endgültig aufgegangen ist. Der Smoking passt, der Martini-Spruch sitzt und die Frauen verfallen ihm, als gäbe es kein Morgen. 

Der musikalische Beitrag von Sam Smith mit "Wrightings on the Wall" stößt derzeit- verfolgt man die Reaktionen im Netz - etwas auf Widerspruch und Ablehnung. Dies ist eine Haltung, die wir jedoch nicht teilen, da sich der Soundtrack mit seinen stillen wie auch in seinen bombastischen Momenten gut in die Story einfügt und gut und gerne ebenso von Adele hätte sein können (mit etwas anderer Stimmlage natürlich). 

 

Zusammenfassend erfüllt der Film die wichtigsten Bond - Kriterien, das heißt: schnelle Autos, hübsche Frauen, solide Action, ein wahrhaft böser Bösewicht, ein guter Soundtrack und eine spannende Handlung. Das hier und da Abstriche gemacht werden müssen, weil man sich doch zu viel zugemutet hat, liegt hier auf der Hand und manchmal wäre auch etwas weniger schließlich dann mehr gewesen. Das heißt, man hätte auch in weniger Zeit eine noch kompaktere Handlung und einen noch greifbareren Schurken schaffen können. Hinzukommt, dass die Erwartungen - sei es durch die Medien oder die Produktionsfirma selbst - maßlos in die Höhe geschraubt wurden, was es natürlich umso schwieriger macht, dies neutral zu bewerten. 
Wir versuchen es dennoch: Es ist ein solider James Bond-Film mit einer spannenden Handlung, aber auch Momenten des drohenden Einschlafens in der Mitte des Films, dafür entschädigt jedoch das Ende gleich doppelt. Wir wurden sehr unterhalten, besonders am Anfang und am Ende des Films, weshalb wir 7 von 10 Punkten vergeben. 


Alles steht Kopf

Ein Film der "Köpfchen" hat 

Es gibt Animationsfilme, die in das typische Klischee fallen: Familienfilme, mit Attributen wie "niedlich, nett, süß" oder "langweilig, schon gesehen, nicht das schon wieder". Solche Filme sind auch meist Filme, die sich Erwachsene auch nur ansehen, weil sie Ihre Kinder begleiten möchten und müssen bzw. nicht anders können. ABER dieser Film ist einfach anders, weil die Handlung auch anders ist.

Im Gegensatz zu den bereis erwähnten Animationsfilmen strotzt dieser nur so von Kreativität und Genialität, die man selten in Familienfilmen/Kinderfilmen, geschweige denn im heutigen Hollywood-Kino sieht. Eine Handlung, die sich vermehrt im Kopf einer 11-Jährigen abspielt, eine, die gerade eine schwere Zeit durchmacht und Emotionen eine große Rolle spielen. 
Durch die Aufbereitung dieser Emotionen durch eigenen Figuren bekommt der Film eine selten tolle Dynamik, die das Erleben der 11-jährigen Riley sehr gut nachfühlbar macht. 
 
Von der Animation brauchen wir hier gar nicht erst zu reden. Die sitzt in jedem Augenblick und hilft zusätzlich durch berauschend bedrückende Bilder zu faszinieren und mitzureißen. 
Disneys Pixar hat mit "Alles steht Kopf" einen Film gemacht, wie sie viel öfter vorkommen sollten: nämlich ein Film für Hirn & Herz. 
Der Film spricht intellektuell betrachtet viele interessante Bereiche an, die es Wert sind, näher betrachtet zu werden: welche Rolle spielt das Unterbewusstsein beim Erwachsenwerden? Wie geht der "Kopf" mit Veränderungen der Umwelt um? Was ändert sich, was bleibt? Wie wichtig sind die Emotionen beim Erwachsenwerden und welche überwiegen? Viele tolle Fragen, die man von einem Animationsfilm wie dieser zuerst vermuten lässt, nicht zu erwarten ist. Aber es täuscht und so stellt sich die Frage, ob es denn nicht vielleicht einfach ein Animationsfilm für Erwachsene ist, denn die Tonalität des Films sowie der atmosphärische Zugang ist bei weitem nicht das, was man sich von einem Film für Kinder - und das ist die Zielgruppe von Disneys Pixar- vorstellt. Sehr oft werden traurige und längst vergangene glückliche Momente angesprochen, Emotionen, mit denen Kindern hier auch zum Großteil überfordert sein könnten. 

Wie auch immer, Disneys Pixar tat mit diesem Film wieder viel Gutes für das Animations-Genre. Seit Wall-E (2008), ebenfalls von Pixar, suchte man lange vergeblich nach weiteren tollen Einträgen im Filmverzeichnis der Großartigkeit. 

 

Wir vergeben 8/10, da viele tolle kreative Ideen kommen, Kinder als Zielgruppe jedoch bei weitem mit dieser Thematik überfordert sein könnten oder sie großteils nicht verstehen könnten. 


Antman

Kleiner Held macht großen Spaß

Antman
Marvel bekommt Zuwachs: Paul Rudd ist "Antman"

Inhalt: 

Scott Lang ist ein Einbrecher, der sich in der Unterwelt durch das Ausrauben gut gesicherter Banken und Systeme einen Namen gemacht hat. Bei seiner Familie längst unten durch, kommt Scott nun aus dem Gefängnis und sucht nach einer zweiten Chance, die ihm - so scheint es - auch gegeben wird. Doch diese "Chance" wird ihm viel abverlangen, vielleicht mehr, als ehr bereit ist, zuzugeben. Aus Scott wird "der Antman": Ein Superheld, der durch Verkleinerung seiner Masse gleichzeitig an Stärke und Kraft gewinnt. Ein neuer Kandidat für die Avengers?

 

Kritik:

Marvel hat in den letzten Jahren einiges an Leinwand-Abenteuern fabriziert, vieles davon jedoch wirkte längst nicht mehr kreativ und überragend, da bereits nach einer bekannten Formel gezaubert wurde: Superhelden mit super Charme und super viel Action, wenn man es kurz zusammenfasst.

 

Antman ist jedoch dahingehend eine willkommene Abwechslung zu den bestehenden Marvel-Filmen. Die Unterschiede zu den Vorgängern beginnen bereits bei der Story-Führung, die den Film gleich zu Beginn in das "Comic-Universum" von Thor, Iron Man und Konsorten einbettet und somit jede "After-Credit-Scene" überflüssig macht (nicht jedoch eine "mid-credit-scene", wohlgemerkt). Aber schon alleine die Erzählstruktur des Films ist bemerkenswert anders: Man gibt sich sichtlich Mühe, wirklich spürbare Mühe, eine ausführliche Charakterzeichnung der wichtigsten Personen darzustellen, bei denen sogar während des Films eine Wandlung zu sehen ist, die nachvollziehbar und authentisch wirkt.

Die Action steht nicht im Vordergrund um ein zu knappes und unausgegorenes Drehbuch zu verschleiern, nein. Sie betont an den richtigen Stellen, wie toll es sein kann, in die faszinierende Welt dieser Mikro-Ebene abzutauchen und sich mit Ameisen und dergleichen auf gleicher Augenhöhe zu unterhalten. Wie schmutzig ein Bad wirklich ist, sieht man dabei manchmal erst, wenn man so klein wie "Antman" ist. 

Auch hinsichtlich des Humors und der kreativen Einfälle gewisser Umsetzungen gab man sich vollends Mühe und zeigte einmal mehr, dass die Welt der Superhelden noch sehr lange interessant sein kann und wird.

Ein besonderes Highlight sind in diesem Film die oft versteckten und manchmal sehr offensichtlichen Referenzen an andere Marvel-Filme, sowie das besonders gelungene letzte Drittel des Films, in dem sogar so mancher Schlüsselanhänger zu einer echten Bedrohung werden kann. 

 

Schauspielerisch ist der Film mit Paul Rudd ideal besetzt, da er den "Underdog", den Antihero, den er auch verkörpern soll mit Bravour umsetzt. Paul spielt den Verbrecher Scott, der eigentlich ein Held für seine Tochter sein will, sehr überzeugend und rettet mit seinem trockenen Humor so manch überbordend kitschig-anmutende Szene. Michael Douglas als alternder Professor/Wissenschaftler Dr. Hank Pym ist ebenso gut ausgewählt, denn seine emotionalen Konflikte, die er während des Film auszutragen hat, glaubt man ihm in jeder Sekunde. Damit zu tun hat auch seine Film-Tocher, Evangeline Lilly, die man zuletzt eindrucksvoll in "der Hobbit 3- Die Schlacht der Fünf Heere" gesehen hatte. Diese setzt diesmal vermehrt auf steinerne Mine und ist als Love Interest für "Antman" zwar geeignet, sticht aber weder besonders hervor, noch fällt sie durch besonders schlechte schauspielerische Leistung auf. 

Besonders schlecht in Erinnerung bleibt der Bösewicht, Corey Stoll, der "Antmans" Gegner und gefallener Schützling von Dr. Pym darstellen soll. Seine inneren Konflikte sind ebenso gut rübergebracht, dennoch bleibt er als Charakter zu aalglatt und mit zu wenig "Kanten und Ecken" versehen um Dauerhaft in Erinnerung zu bleiben. 


Fazit: 

Antman is eine tolle Abwechslung zu bisherigen "Marvel"-Filmen, da er sein kreatives Potential, dass eine so kleine Welt nun mal hat, gut ausnutzt und an vielen Stellen durch Humor zu überzeugen weiß. Der Bösewicht bleibt dennoch zu uninteressant, weswegen die volle Punkteanzahl nicht erreicht wurde.

 

Fazit: 9/10 Punkte

 

"Antman" ist seit 30.07.2015 in unseren Kinos zu bewundern.


Terminator 5: Genisys

Höchste Zeit, nicht mehr durch die Zeit zu reisen...

Terminator 5
Arnold Schwarzenegger verteilt als "Terminator" Model T-800 wieder ordentlich Blei

Der Inhalt:
Es herrscht Krieg. In einer dystopischen Zukunft kämpfen Menschen gegen Maschinen, die sie selbst einst erschaffen haben und ihr Eigenleben entwickelt haben. Ihr Ziel: die totale Vernichtung der Menschheit. Die letzte Schlacht zu gewinnen scheint nun für die Menschheit in greifbare Nähe gerückt zu sein, wäre da nicht Skynet und die Zeitreisen. Das System der Maschinen, Skynet, schickt einen Terminator, einen Roboter in Menschengestalt, zurück in die Vergangenheit, um die Geburt des Anführers der Rebellen, John Connor, zu verhindern und seine Mutter Sarah zu töten. Doch John reagiert schnell und sendet seinen besten Soldaten, Kyle Reese, ebenfalls zurück, um seine Mutter beschützen zu lassen. 
Dort angelangt, merkt jedoch Kyle sehr schnell, dass die Zeitlinie sich verändert hat und nichts so scheint, wie es eigentlich sein müsste...

Kritik:
Fortsetzungen haben ja bekanntlich eine große Last zu tragen. Einerseits werden sie mit dem Original, dem ersten Teil, verglichen und andererseits sollen sie auch etwas neues, unterhaltsameres bieten. Noch schwieriger wird es, wenn es um eine seit Jahrzehnten sehr populäre Filmreihe geht, die mit dem Original in die Geschichte einging. 
Der erste Teil "Terminator" aus dem Jahre 1984 prägte das Genre des Sci-Fi, wie aber auch revolutionierte es die Tricktechnik. Noch nie sah man damals eine so erschreckende Vision der Zukunft, die durch Arnold Schwarzeneggers Darstellung eines Killer-Roboters eine sehr überzeugende Wirkung inne hatte. 
Trägt ein Film erst so eine Bürde, ist es klarerweise schwierig das Niveau auf lange Sicht so zu halten. Noch dazu war "Terminator" vom Grundton her dunkel, düster und hatte auch viele Horror-Elemente inne. Somit auch nicht gerade für die breite Masse zugänglich. Die Jahrzehnte vergingen un der Film mauserte sich zum Kult. Allerdings konnten weitere Fortsetzung - mit Ausnahme von Teil - keinen sinnvollen Mehrwert mehr beitragen. Die Qualität ging runter, zum Preis einer besseren Jugendfreigabe und einer breiteren Zugänglichkeit. 

Allerdings war es genau jene Spezialität der puren Brutalität dieses Killer-Roboters, der die Zukunftsbedrohung so anschaulich machte. Teil 1 wie auch Teil 2 hatten daher eine FSK 18- Altersfreigabe - zu Recht. 
Gehen wir nun auf den neuen Teil "Genisys" ein.
Inhaltlich bringt er die Reihe um keine Erklärung oder kein Ereignis ein Stück weiter. Ganz im Gegenteil ist man - Achtung Spoiler - am Ende von "Genisys" wieder dort angelangt, wo man bereits bei "Terminator 3: Rise of the Maschines" angelangt ist. Eine Zukunft, die trotz aller Ereignisse oder Manipulationen der Vergangenheit unaufhaltsam ist. Neu ist nur, dass man nun mit der Einführung einer neuen Zeitlinie beginnt. Was sich auf den ersten Blick gut anhört, ist jedoch nur eine Spielart des Regisseurs, um sich jedwede Eingriffe in der bisherigen "Terminator-Reihe" zu erlauben. So werden tolle Szenen aus Teil 1 und Teil 2 nachgestellt und mit neuem Material verknüpft, um auch die treue Anhängerschaft der früheren Teile zu begeistern. Was vielleicht toll klingen mag, ist es jedoch leider nicht. Es wirkt wie ein sinnlos aneinandergereihter Mix an Szenen, die in früheren Teilen gut waren, aber hier einfach zusammengerührt werden, weil die Kreativität ausgeht. Zwar gibt es neue Schauplätze wie San Francisco und altbewährte Sprüche "Komme wieder", jedoch wirkt dies sehr verkrampft und es gibt für vieles keine Erklärung. Das Tempo hingegen ist sehr gehetzt und soll vielleicht dazu dienen, Logiklücken nicht allzu schnell hinterfragen zu können. 

Der Cast selbst ist eine sehr gute Wahl und überzeugt durch tolle Schauspieler. Allen voran gibt Emilia Clarke eine wirklich tolle Sarah Connor ab.
Jay Courtney macht als Kyle Reese auch eine gute Figur. Mit Arnold Schwarzenegger kehrt natürlich der eigentliche Star des Films zurück, allerdings merkt man dennoch auch das wahre Alter des Schauspielers, egal wie die Erklärung dieser Tatsache in der Filmhandlung lautet. Die Leinwand-Präsenz ist nicht mehr die, die er noch bei Terminator 3 hatte. Etwas hölzern und unbeteiligt wirkt sein Schauspiel, nicht das dies jemals anders war, aber hier wirkte er speziell teilnahmslos.
Jason Clarke, der bereits in "Planet der Affen: Revolution" als sympathischer Affenfreund durchging, versucht nun sein Glück als John Connor. Eine Rolle, die unserer Meinung nach am Anfang nicht ganz so ideal auf ihn zugeschnitten war. Allerdings bessert sich dieser Umstand, als sich auch seine Rolle im zweiten Drittel sehr drastisch verändert. 

Wenns um die Action geht, hagelt es Blei, dass es eine wahre Freude für den Action-Fan ist. Wen eine etwas abstruse Handlung, die keinen Sinn ergibt, nicht stört, wird zumindest an der Action ihre Freude haben, denn hier wurde feinste Arbeit geleistet. Sei es die Zukunft, in der die Terminatoren ihre Gefangenenlager bewachen oder aber die Vergangenheit, in der bekanntes Filmmaterial mit neuem kombiniert wird. Alter Arnie gegen seine jüngere Ausgabe, das sollte man gesehen haben. So gesehen hat der Film natürlich seine Momente, in denen er durch überraschende Wendungen oder witzige Szenen (Terminator, der lächelt) wieder in die Gänge kommt. 
Wenn dann an der passenden Stelle noch dazu der bekannte Terminator-Score dazukommt, macht der Film auch wiederum vieles richtig. 

Fazit:
Insgesamt ist der Film, da inhaltlich wenig neues oder sinnvolles hinzugekommen ist, ein reines Effekt-und Actiongewitter, das einem gefallen kann, aber nicht muss. Die Story ist bekannt, man möchte fast sagen,"altbacken", auch wenn durch kleine Änderungen versucht wurde, es insgesamt interessanter zu machen. Doch schließlich kommt am Ende wieder das gleiche heraus. Hirn raus, "Terminator Genisys" rein oder man sagt gleich zum Film: "Hasta la vista, Genisys!". 

Wertung:
Wir vergeben humane 5 von 10 Punkten.


Jurassic World

Hat diese Fortsetzung den nötigen Biss?

Indominus Rex
Die neue Killermaschine im neuen Park: Der Indominus Rex

Der Inhalt:

Nach ca 22 Jahren ist Hammonds Vision eines voll funktionsfähigen Dinosaurier-Parks endlich in Erfüllung gegangen. Jährlich erfreuen sich bis zu 10.000 Zuschauer der spannenden Attraktionen für Jung und Alt. Dieser neue Park, genannt "Jurassic World", hat jedoch mit sinkenden Zuschauerzahlen zu kämpfen, weshalb eine neue Dinosaurier-Züchtung her muss, die den "WOW-Effekt" wieder steigert und  bessere Einnahmen lukrieren soll. Bald jedoch sind die Einnahmen das geringste Problem, das Park-Chefin Clair (Bruce Dallas Howard, The Village) hat, denn eins ihrer Produkte ist ausgebrochen...

Die Kritik:

Fortsetzungen haben ganz allgemein immer den Ruf, der Last all ihrer Erwartungen nicht gerecht zu werden. Natürlich sind die Erwartungen von keinem gleich und genau das macht es so schwierig. Vor allem, wenn es um einen DER Kinomeilensteine des vergangenen Jahrhunderts geht. Jurassic Park war einer der ersten Filme, der das Kino völlig revolutionierte. Mit bis dahin bahnbrechenden visuellen Effekten und der unglaublich beeindruckenden Animatronik der Stan Winston-Studios könnten noch nie zuvor dagewesene Bilder erzeugt werden, die Dinosaurier so echt wie möglich machten. Die Szene, als der T-Rex aus dem Gehege ausbrach und eines der Fahrzeuge samt Kinder zum Umstürzen brachte, galt sinnbildlich als einer der Höhepunkte des Films, wobei hier eine noch nie dagewesene Authentizität erzeugt wurde. 
Damals wurden Dinos nicht nur für den Jurassic Park zum Leben erweckt, nein, auch für uns Kinogänger wurden die Urzeit-Tiere so plastisch und greifbar wie selten zuvor.

"Jurassic World", ob gewollt oder nicht, muss sich auch einem Vergleich mit dem Original stellen und das vor allem aus vielen Gründen. Allein storytechnisch setzt der vierte Teil genau an jenem Ort an, wo einst das Unglück seinen Lauf nahm, auf Isla Nublar, der Insel, auf der der Jurassic Park und seine menschlichen Besucher zu ihrem plötzlichen Untergang kamen. Viele Szenen sind eine eindeutige Referenz an das Erstlingswerk, die jedoch eher als Hommage anzusehen sind und in jeder Einstellung wieder an die guten alten Zeiten erinnern...

Anspielungen an "Jurassic Park" en masse: Jurassic World (oben), Jurassic Park (unten)

Colin Tremorov hatte hierbei eine sehr schwierige Aufgabe. Einerseits musst er alle Fans des Erstlings mit ins Boot holen, ohne dabei aber auch nicht die junge Generation zu vernachlässigen, die diesen noch nicht kennt. So wurde penibelst darauf geachtet, durch eindeutige Anspielungen (siehe Bilder) oder auch durch die bekannte Melodie sofort ein "Jurassic Park"-Feeling zu erzeugen, was im Großen und Ganzen auch recht gut gelang. Hinzu kommt eine Reihe neuer Attraktionen, wie dem vom Trailer bekannten Unterwasser-Saurier, der einen Hai verschlingt. Selbst wenn man diese Szene bereits von eben diesem kennt, im Kinosessel bringt die Sequenz noch einmal die Gänsehaut zum Vorschein...

Zur Handlung kann man nicht viel sagen, außer, dass Menschen anscheinend nie aus ihren Fehlern lernen. Mit dem Unterschied, dass im ersten Teil bewusst die Tiere durch einen "Du-hast-das Zauberwort-nicht-gesagt"-Denis Nedry freikommen konnten und hier ist es die Intelligenz des Tieres selbst, die die Menschen austrickst. Andererseits, als Zuschauer möchte man natürlich sehen, welches Unheil die Tiere anrichten können, warum würde man sich sonst diesen Film ansehen! Entschädigt wird diese minimale Abweichung von der bekannten Handlung durch neue genetische Züchtungen, allen voran der Indominus Rex, der so einige Überraschungen auf Lager hat. Hinzu kommt, dass man einen interessanten neuen Zugang zum Thema "Velociraptor" gefunden hat, der alles bisherige in Frage stellt und dann doch wieder nicht (jene, die den Film bereits kennen, wissen was gemeint ist). In Summe viele gute neue Ansätze, die eine spannende Weiterentwicklung der Geschichte vorahnen lassen.

 

Was die Effekte betrifft, wird hier ganz großes Kino geboten. Im Gegensatz zu Teil 3, in dem einfach kein Saurier wirklich überzeugte, glänzen die Tiere wieder wie in Teil 1 und 2 und wirken durchaus überzeugend. Von gefiederten Raptoren wie in Teil 3 ist man zum Glück nun wieder befreit, das Design hat sich bei nahezu allen Dinosauriern wieder dem von "Jurassic Park" angenähert. 

Die Schauspieler: Allen voran muss Chris Pratt (Guardians of the Galaxy) als Raptoren-Trainer Owen hier ganz großes Lob gezollt werden. Er vermag es, beinahe den ganzen Film alleine zu stemmen. Wäre da nicht allerdings Bruce Howard als Park-Chefin Claire, die leider den Charme einer Dr. Ellie Sattler (Laura Dern) vermissen lässt. Unverhofft oft wirkt sie hölzern und deplaziert. Ein alter Bekannter stößt auch dazu: Jurassic Park-Gentechniker Dr. Henry Woo (B.D. Wong) erfüllt wieder sein Schicksal als "Gott der Dinsosaurier aus den Reagenzgläsern". Ebenfalls mit dabei Neuzugänge Ty Simpkins (Iron Man 3) sowie Nick Robinson (Kings of Summer) in ihren Rollen als Gray & Zach Mitchell, die die Neffen von Claire darstellen sollen. 

Fazit:
Jurassic World vereint bereits Bekanntes und Neues zu einer kongenialen Mischung, die es in sich hat. Fans des ersten Teils werden sich bei den zahlreichen Anspielungen köstlich amüsieren und Neuentdecker des Parks werden in jedem Fall auf ihre Kosten kommen. Einziger Nachteil ist, dass man die Logik hier manchmal besser zu Hause lassen sollte. So gibt es - um nicht zu viel vorweg zu nehmen - die eine oder andere Aktion hier, die man aus Gründen der Vorsicht in "Jurassic Park" nicht gemacht hätte, hier aber ohne mit der Wimper zu zucken macht (Stichwort: Raptoren). Wie auch immer, Jurassic World ist ein Augenschmaus und liefert viele neue Ideen, die das Franchise ungemein bereichern. Trevorrow hat definitiv keine Kosten und Mühen gescheut! Abschließend bleibt nur noch zu sagen: "Welcome to Jurassic World!". 

Wertung: 9/10


Avengers 2: Age of Ultron

Wo bleibt der Bösewicht?

Ultron
Blieb etwas blass: der gefürchtete Ultron - eine künstliche Intelligenz

Kritik:

Mit "Avengers: Age of Ultron" ist nun auch Phase 2 des Master-Marvel-Plans beendet und wenn man sich die Einspielergebnisse des Eröffnungswochenende ansieht, kann man den auch als gelungen betrachten.

 

Wir blicken nun hinter die bunte und ach so coole Fassade dieses neuen Werkes und sagen euch, ob es ein Meisterwerk ist oder nur ein Werkstück. 


Die Story:

Beginnen wir mal da, wo alles seinen Anfang hat: die Story am Reißbrett. Diese klingt faszinierend und hat auch sehr viel Spannungsbogen, wenn richtig umgesetzt. Ein Friedensprogramm, dass seinen Auftrag jedoch missversteht und den Frieden in der Vernichtung der Menschheit sieht, da diese den Frieden gefährden. Klingt sehr ambitioniert. 


Nun zu der Umsetzung: rein atmosphärisch setzt der Film in seinem knalligen und buntem Ton, der bereits aus Teil 1 - Marvel's Avengers - bekannt ist, fort. Allerdings passt dies nicht mit den Eindrücken zusammen, die uns aus den Trailern bekannt sind, die einen düsteren Ton versprachen. Auch passt für uns dieses Mal der Witz nicht zum Großen und Ganzen. Ein Friedensprogramm plant mittels einer raffinierten Methode das Auslöschen der Menschheit und Agent Barton unterhält sich mit Black Widow über die Renovierungspläne seines Hauses? Eine ernste Bedrohung sieht anders auch. Andererseits kommt Ultron selbst auch weit weniger als ultimative Bedrohung herüber. Ganz im Gegensatz wirkt er sogar quirlig und an vielen Stellen man darf es kaum glauben - nett und zuvorkommend. Wurde seine CPU vielleicht mit der von C3PO vertauscht? 

Wie auch immer, uns war diese Bedrohung für eine Steigerung im Marvel - Universum einfach zu schwach.
 

Der Cast:

Die Schauspieler hingegen geben wie gewohnt ihr Bestes. Allen voran wieder wie gewohnt ein Witzbold wie er im Buche steht - Robert Downey Jr. als Iron Man aka Tony Stark. Etwas stärker in den Fokus geraten dieses Mal auch Hulk aka Bruce Banner verkörpert durch Mark Ruffalo und Scarlett Johansson als Black Widow. Blass dagegen bleiben Thor und die neu eingeführten zwei "Talente" Quicksilver (Aaron Johnson) und Scarlet Witch (Elisabeth Olson).Die Verkörperung von Ultron durch James Spader wirkt sehr gewitzt und doch teuflisch perfid. So eine Figur ergänzt das Universum sehr gut, bleibt jedoch sehr schemenhaft eine Comic-(Witz-) Figur, derer es an wahrer "Schurkenqualität" á la Darth Vader mangelt. 

 

Die Action:

Nun zur Action. Man kann dem Film vielleicht vieles vorwerfen, aber die Action ist makellos perfekt in Szene gesetzt und an der Grenze zur Genialität. Wir möchten an dieser Stelle nicht zu viel verraten, aber gewisse Veränderungen des Planeten wurden wirklich überzeugend dargestellt und wenn sich eine CGI-Figur (Ultron) mit einem unserer Superhelden bekämpft, ist es einfach, als würde dieses Universum tatsächlich existieren. Man ist fasziniert, gefesselt und möchte immer mehr von dieser Welt sehen, in der Götter, geniale Erfinder, Wissenschafter und Agenten zu solchen Wundern im Stande sind. 

Musikalisch untermauert wird der Film erneut mit bekanntem Marvel-Score aus Teil1, der für die richtige Superhelden- Stimmung und ihren glanzvollen Auftritt sorgt. 

 

Achtung Spoiler! Auch hier gilt es, bis ganz am Ende sitzen zu bleiben. Gegen Ende wird auch - wie in vielen Marvel-Filmen bereits gemacht - ein Cliffhanger zu etwas Größerem gesetzt, der das ganze Marveluniversum storytechnisch vernetzt. In diesem Fall wird der Anstoß zu "Marvel: Avengers: Infinity War Teil 1 und 2 gelegt, in der es - oh welche Überraschung, um den ganz großen Schurken geht, Thanos. 

 

Fazit:

Fazit: Wenn man mal die aus dem Internet bekannten Trailer weglässt, dann funktioniert Age of Ultron sehr gut. Ein Bösewicht taucht auf, sorgt für Unruhe unter den Avengers, vereint sie wieder (wie in Teil 1) und gegen Ende siegen sie. Da Comicfiguren und ihre Bücher als stärkste Quelle genauso funktionieren, darf der Anspruch auch nicht mehr umfassen. 

Sieht man Ultron als nervigen Zeitgenossen, der einfach etwas lästig ist und Unruhe streut, passt der Film. Sieht man ihn hingegen als ultimative Bedrohung (so wie er in den Comics erscheinte), dann wurde die Umsetzung dessen leider ziemlich in den Sand gesetzt, weil der Bösewicht zum Rumpelstilzchen degradiert. 

 

Wir vergeben 7 von 10 Punkten.


Fast & Furious 7 - Der Motor ist noch längst nicht kalt

Fast & Furious 7
Auch beim siebten Teil noch kein Ersatz-Teil und nicht die geringste Spur von Rost

Kurzinhalt: 


Rache ist süß. Und aus diesem Grund rächt sich Ian Shaw (dargestellt von Transporter-Star Jason Statham), der Bruder des Schurken Owen Shaw (Luke Evans, der Bösewicht aus Teil 6) nun an der Truppe rund um Straßenkönig Dominic Toretto, da diese letzteren ins Krankenhaus verfrachtet haben. Hinzukommt eine Organisation, die jenseits von Gut und Böse agiert und den Fahrkünstlern zu schaffen macht. Da ist selbst Hobbs (Dwayne "The Rock" Johnson) etwas neben der Spur...

 

Kritik:

Was will man mehr? Wer das Geheimrezept dieses Films verstanden hat, und in jedem Film die richtigen Zutaten beimengt, kann nur Erfolg verbuchen.

So auch wieder dieses mal. Der neue Regisseur James Wan hat seine Hausaufgaben gemacht. Man nehme die richtige Portion Action, die ein Auto-Fan verlangt, gieße das richtige mit hübschen und nicht zu stark bekleideten Frauen auf, würze alles mit genügend Fast & Furious-Referenzen quer durch alle Filme, gebe zum besseren Geschmack ein paar ansehnliche Orte hinzu (u.a. Ägypten) sowie ein paar Stunts, von denen man noch lange reden wird können (Spoiler: Einparken könnte in Zukunft etwas interessanter werden, macht man es wie Dom in dem ägyptischen Wolkenkratzer).

 

Die Schauspieler geben, was ohnehin bisher auch ihre Stärke war, sie geben ihre Rollen zum Besten. Rein schauspielerisch sicherlich keine Meisterleistung, die von ihnen verlangt wird, aber das ist auch nicht notwendig, denn so natürlich wie die Darsteller sind oder zumindest wirken, passt das auch für ihren Rolleneinsatz. Als "Obercoole" sind auch hier wieder Vin Diesel als Dom Toretto, Paul Walker in seiner letzten Rolle als Brian O' Conner und natürlich Dwayne Johnson als Ermittler Hobbs. Bei den Frauen überzeugt auch wieder hier Michelle Rodriguez und Jordana Brewster als Brians Frau Mia. 


Die Action ist auch nach dem mittlerweile siebten Einsatz nicht eintönig geworden und überzeugt erneut durch immer waghalsigere Stunts, was zwar dem Actionfan gefällt, allerdings die Grenzen der Realität manchmal in Frage stellt. So mutiert die Gang teilweise zu einer Art Superheldentruppe, der ein Totalcrash nicht mehr anhaben kann. Verletzungen oder todesmutige Manöver, die einen Normalsterblichen sofort ins Grab bringen, überwinden diese mit einem Lächeln und einem Schulterzucken.

 

Musikalisch fährt Fast 7 - wie der Film auch manchmal genannt wird - auf sicherem Terrain und wird mit bestem Score aus den Charts und coolen Tracks untermalt. So werden selbst die Action-Pausen zur ultimativen Relax-Zone und es gibt ja auch viele schöne Settings (u.a. Ägypten) zu bewundern.

 

Ganz speziell steht der Film natürlich im Zeichen des verstorbenen Paul Walkers, der den Ermittler O'Brian, aber auch den besten Freund von Dom verkörperte. Mit den Jahren der Filme wurde Paul Walker jedoch auch im echten Leben zu einem sehr engen Freund von Vin Diesel, was durch einige Twitter-Postings besonders zum Ausdruck kam.

Am Ende des Films erhält Paul Walker auch im Hinblick für seine Rolle einen absolut würdigen Ausstieg und Abschied, der jedem sicher gefallen wird. 

 

Fazit:

Wir haben uns bei "Fast 7" köstlich amüsiert. Zwar fanden wir manche Stellen etwas übertrieben, da die Grenzen der Physik und des menschlichen Körpers sehr oft ausgehebelt wurden. Dennoch hat auch dieser Teil wieder die Stärken der Reihe fortgeführt und durch eine spannende Story und tolle Schauspieler wieder bis zum Schluss unterhalten.


Wertung:

Daher vergeben wir würdige 8/10 Punkten.


"Asterix im Land der Götter" - göttlicher Spaß? Beim Teutates, ja!

Inhalt:

Julius Cäsar will in diesem Abenteuer den Galliern endlich den Gar aus machen. Aber nicht wie sonst auf die "Hau-drauf"-Manier, die dann meist durch die geballte Kampfkraft der Gallier ohnehin im Sand verläuft, nein diesmal mittels geschickter Strategie.

Den Galliern soll die römische Lebensart näher gebracht werden, um sie zu "romanisieren". Ist erst ihr Wunsch da, nach Römersart zu Leben, so werde das Dorf mit Sicherheit in Vergessenheit verschwinden. So zumindest lautet der Plan. Dies will man mittels luxuriöser Mietwohnung am Dorfesrand der Gallier erreichen, die an römische Zivilisten vergeben werden. Alsbald entdecken die Einwohner die Vorteile, die ein Handel mit den Zivilisten mit sich bringt und gewinnen immer mehr, sich für das römische Leben zu interessieren. Können die Gallier auch diesmal aus dieser Lage heraus oder wird Cäsars Plan aufgehen?

 

Kritik:

Mit "Asterix im Land der Götter" kommt erstmals ein animierter Asterix-Film ins Kino, noch dazu in 3D. Bevor der Film überhaupt gesehen wurde, befürchteten viele, die aus der Vorschau etwas bleich wirkenden Figuren könnten den Charme der Figuren aus den Comics nicht wirklich Rechnung tragen und sie sollten kläglich falsch liegen.

Es dauert zwar am Anfang ein paar Minuten, bis man sich auf einen plastischen Asterix und Obelix eingestellt hat, aber da das Design der Figuren nahe an den Comics ist, vergeht diese Phase wirklich sehr schnell. Schnell wurde überhaupt vergessen, dass es sich um eine Animation handelt, denn das Abenteuer wirkte zwar schon stilisiert, aber mit einer viel nachhaltigeren Dynamik und Erzählkraft, als es je ein Zeichentrick könnte. Dies liegt wohl auch an der detailreichen Gestaltung der römischen und gallischen Welt, wo jedes einzelne Blatt und jeder Baum sich optisch realer "anfühlt" als sonst. Den Vergleich mit den Realfilmen wollen wir an dieser Stelle vermeiden, da diese unserer Meinung nach auf keinster Ebene mit dem klassischen Stil, des Humors oder aber auch der Wortwitze auf Comic-Ebene mithalten können. 

 

Die Stimmen. Auch bei der Synchro gingen viele Befürchtungen um, man würde mit Roger Carel als Asterix- und Guillaume Briat als Obelix - Synchronsprecher nun endgültig alles falsch machen und viel mehr auf Berühmtheiten setzen, als auf Qualität. Hier sei auch an aller erster Stelle zu entwarnen. Nach kurzer Zeit tritt ein Gewohnheitseffekt ein und auch stimmlich passen diese gut zu bisherigen Synchros. 

 

Die Action. Beim Teutates! Wenn erst einmal die Action hochgefahren wird, dann kann man sich getrost zurücklehnen und die toll animierten Szenen bestaunen, die aber nicht zu übertrieben sind und trotzdem dem Stil der Zeichentrick-Filme angepasst sind. Der Detailreichtum dieses Films fällt stärker als je zuvor auf, man sieht das Comic-Dorf nun so, als sei es beinahe echt. Die Farben und Töne sind bunt und verbreiten jeder Menge Lust auf mehr. 

Der Witz. Alea iacta est. Der Wort-Witz ist hier vergleichbar mit einem Osterei: ziemlich gut versteckt und manchmal nicht zu finden. Hier hinterfragt man natürlich einerseits die Gründe. Fährt man den Wortwitz noch stärker zurück zu Gunsten eines jungen Zielpublikums? Naja. Der Witz war jedenfalls präsent und sei es auch in Form von lustigen Szenen, die ein Wildschwein und dessen Jagd beinhalten. 

Ein großes Plus ist hingegen die Aufnahme von tagespolitischen Themen: Verträge mit Gewerkschaften, Diskussion von Freiheit und Ton der Kommunikation innerhalb eines "Betriebes". Damit hätten wir in einem Asterix-Film nicht gerechnet, was uns erstaunt und ihn so ganz nebenbei auch für ein älteres Publikum interessant macht. Ganz speziell wird hier auf eine Szene hingedeutet, in der ein Senator wortgewandt einen befreiten Sklaven dazu bringt, seine Arbeit wieder aufzunehmen. Sehr einprägend ist auch eine Szene in der statt eines Angriffs der Römer eine Diskussion über die Vor-und Nachteile des Angreifens bei Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von diversen Galliern entsinnt wird. 

 

Fazit: In Summe weiß das neue Abenteuer "Asterix im Land der Götter", das übrigens auf dem Comic "die Trabantenstadt" basiert, wieder durch eine interessante Story und tolle Einfälle zu überzeugen. Die Einführung des 3D und der Computeranimation haben die Gallier toll überstanden und wenn am Schluss der Barde Trubadix wieder den Mund verbunden hat, während die anderen Gallier zum Fest genüsslich schmausen, dann ist wieder alles in bester Ordnung. Einen kleinen Abzug geben wir für den Wortwitz, der uns diesmal etwas suchen mussten. Ein Römer mit Namen einer ganz bestimmten Körperöffnung ist uns hier nicht ganz ausreichend. 


Wertung: 8/10

 


"John Wick" - Keanu Reeves schlägt zurück

John Wick
Keanu Reeves ist sauer - als Profi-Killer "John Wick"

Zum Inhalt:

In "John Wick" spielt Keanu Reeves einen Profi-Killer, der sich nach dem Tod seiner Frau eine Auszeit genommen hat. Der brutale Mord an seinem Hund (ein Geschenk seiner Frau), sowie der Diebstahl seines geliebten Autos schicken ihn zurück auf die Bretter, die für ihn die Welt bedeuteten.


Zur Story:
Auch wenn die Story sich ziemlich kurz erzählen lässt und viele altbekannte Motive (Rache, Einer-gegen-Alle, usw.) darin zu finden sind, ist der Film eines: kompromisslos und das mit einer Intensität, die sich gewaschen hat.


Zum Cast:
Nicht ohne Grund etwas doppeldeutig ist der oben genannte Headliner. Denn Reeves schlägt nicht nur in dem Film alles zu Boden, was ihm in die Quere kommt, auch räumt er mit seinem etwas angeschlagenen Image auf. Nicht, dass ihm die Hollywood-Presse etwas vorzuwerfen hätte. Nein, das bei Gentleman Reeves natürlich nicht. Aber wie wir alle wissen, zählt in Hollywood der schnöde Mammon, Kohle, Mäuse, Dineros oder wie ihr sonst dazu sagt. Davon hat Mr. Reeves in den letzten Jahren an seinen Filmen nicht so viel verdient. Darunter waren einige teure Produktion, wie "47 Ronin", die trotz spektakulärer Bilder nicht die Resonanz gefunden haben, die sie mit dem Budget eigentlich verdient hätten. Aber das ist nun passé und seht oder staunet, Reeves scheint erneut die perfekte Rolle dafür zu sein und erinnert in vielen Momenten an einen kampferprobten Neu (allerdings an einen mit langen Haaren am Kopf und im Gesicht). Die übrigen Darsteller, von denen höchstens Michael Nyqvist erwähnenswert ist, liefern ihre Leistungen in dem für sie möglichen Rahmen passabel ab. Auch hier gibt's wenig zu beanstanden. 


Zur Action: Die Action ist in aller kürzer gesagt "atemlos" und "allererste Sahne". Eine so dichte Atmosphäre und ein spannender Sog, der den Zuschauer immer tiefer in die Unterwelt der Profi-Killer mitreißt, ist überwältigend. Für eher zart besaitete bleibt an dieser Stelle zu betonen, dass "einschlägige Szenen" (ein Wortwitz am Rande) nicht wirklich blutig sind, sondern viel eher sehr professionell choreografiert sind, was das Tempo und die optische Präsenz des Killer-Keanu einfach noch mehr toppen.


Musikalisch präsentiert sich "John Wick" in jeder Szene optimal, es fällt ziemlich schwer ein Haar hier in der Suppe zu finden.


Fazit:
Mal abgesehen davon, dass das Genre sich der üblichen Motive bedient, die man schon 1001 Mal gesehen hat, bleibt der Film seinem Genre treu und liefert diesem einen wertvollen Beitrag, der jedem Actionfan nur ans  Herz gelegt werden kann. Dass mittlerweile schon am Drehbuch für "John Wick 2" gearbeitet wird, sollte eigentlich für sich sprechen. 


4,5/5 Cinema Friends-Punkten